Biographie

Fenkohl, Adalbert Gustav

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Kunstmaler
* 1. März 1872 in Barschken Krs. Memel
† 15. März 1950 in Berlin-Charlottenburg

Die Kindheit und Jugend verlebte Gustav Fenkohl in Schwarzort auf der Kurischen Nehrung und in Memel in einer evangelischen Familie. Der Vater Albert war Lehrer, seine Mutter hieß Auguste und war eine geborene Haack. 1895 ging er zum Zwecke des Studiums der Malerei nach Berlin. Seine Lehrer waren Max Uth und Wilhelm Müller-Schoenefeld. Fenkohl entwickelte sich zu einem Marine- und Landschaftsmaler, der in der einschlägigen Literatur wegen seiner feinen Farbkompositionen auch als „Farbensymphoniker“ bezeichnet wird. Sein 1918 entstandenes Bild ‚Flusslandschaft‘ ging in den Besitz der Stadt Berlin, sein 1921 geschaffenes Werk ‚Schafherde in der Heide‘ in den Besitz der Stadt Darmstadt über.

Am 10.10.1914 heiratete Fenkohl in Berlin-Schöneberg die Kunstmalerin ERNA Elisabeth Marie Herzer (* 12.3.1882 in Glogau, Schlesien). Die Ehe blieb kinderlos.

In den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts betätigte sich Fenkohl aktiv in verschiedenen Künstlerorganisationen. So war er Vorsitzender des Hauptausschusses der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft sowie Mitglied im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands, Berlin, und von 1918-39 auch im Verein Berliner Künstler (VBK). Außerdem gehörte er als Beisitzer der Prüfungsstelle für Schund- und Schmutzschriften und als Gutachter der Bildstelle des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht an.

1943 wurde die Familie Fenkohl in Berlin ausgebombt, wodurch sowohl Fenkohls Werke als auch die seiner Frau vernichtet wurden. Fenkohl zog danach mit seiner Frau nach Kühlungsborn, ab 1946 jedoch wieder nach Berlin-Schöneberg. Er starb am 15.3.1950 in Berlin-Charlottenburg.

Fenkohls Ehefrau hat sich als Bildnismalerin und sogen. Griffelkünstlerin (Holzschnitt, wissenschaftliche Zeichnungen) einen Namen gemacht, von ihr ist auch das obige, 1920 entstandene Bild Fenkohls.

Quellen und Lit.: Hans Vollmer: Allg. Lex. der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts, Leipzig 1955, Reprint 1992, Bd. 2, S. 89/90 (mit diversen Fundstellen in Zeitschriften und Kunstblättern). – Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft, Berlin 1930, Bd. 1, S. 431 (mit Porträtfoto). – Wer ist’s? 10, 1935, S. 396 – Internationales Handbuch aller Maler und Bildhauer des 19. Jashrhunderts, Hrsg. von Joachim Busse, Wiesbaden 1977 (mit weiterem Hinweis auf Müller-Singer 8/3). – Deutsche Biographische Enzyklopädie, Hrsg. Walter Killy, München u.a. 1996, Bd. 3, S. 265. – Dreßlers Kunsthandbuch, Bildende Kunst, 9. Ausg., Berlin 1930, S. 248. – Landesarchiv Berlin, Historische Berliner Einwohnermeldekartei 1875-1971. – Ausstellungskatalog des VBK „Versuch einer Bestandsaufnahme von 1841 bis zur Gegenwart“, Berlin 1991, S. 190. – Altpreußische Biographie, Hrsg. Klaus Bürger, N.G. Elwert Verlag, Marburg 2007, Bd. V 2. Lieferung, S. 1783/4.

Bild: Autor

Joachim Artz