Biographie

Gille, Alfred

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Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Jurist, Politiker
* 5. September 1901 in Insterburg/Ostpr.
† 10. Februar 1971 in Lübeck

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Insterburg studierte Gille Jura an den Universitäten Breslau, Königsberg und München, wo er 1923 promovierte. Seine Referendarzeit absolvierte er am Königsberger Landgericht. Schon im Alter von 27 Jahren wurde er Bürgermeister der Stadt Lötzen und hatte dieses Amt bis zur Einberufung zum Militärdienst im Zweiten Weltkrieg inne. 1948 aus sowjetisch-russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, ließ er sich in Lübeck als Fachanwalt für Verwaltungsrecht nieder und betätigte sich fortab intensiv verbandspolitisch und parteipolitisch im Einsatz für die Sache der Vertriebenen. Er gehörte lange Zeit dem Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen an und wurde als Nachfolger von Dr. Ottomar Schreiber ihr Sprecher. Gleichzeitig war er Vorsitzender des Landesverbandes Schleswig-Holstein des Bundes der vertriebenen Deutschen. Er gehörte zu den Mitbegründern des BHE, war Vorsitzender der schleswig-holsteinischen Landtagsfraktion dieser Partei und in der II. Legislaturperiode auch Mitglied der Bundestagsfraktion sowie stellvertretender Vorsitzender der Bundespartei. Gille gehörte zu den markantesten und engagiertesten Vertretern der Vertriebenenpolitik und nahm bis zu seinem Tode leidenschaftlichen Anteil an ihrem politischen Schicksal.