Er war ein Politiker, dessen Laufbahn eine tragische Note erhielt. 1846 wurde er Supplent der Staatswissenschaften und der politischen Gesetzeskunde an der Universität Wien. Von seiner Vaterstadt wurde er 1848 in das Frankfurter Parlament entsandt, wo er die großdeutsche Idee vertrat. Nach einem Rußlandaufenthalt kehrte er 1850 nach Wien zurück und ließ sich 9 Jahre später in Brunn als Advokat nieder. 1861 kam er in den mährischen Landtag, bald auch in das Abgeordnetenhaus des Reichsrats, hier war er Führer der Deutschliberalen. Als Bürgermeister von Brunn erwies er sich als guter Organisator und Verwaltungsfachmann. 1867 wurde er zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt, am Ende des gleichen Jahres wurde er Minister des Innern. Wegen der Wahlreform stellte er aber schon 1870 sein Amt zur Verfügung. Giskra war ein leidenschaftlicher Politiker, dessen Ansehen aber durch finanzielle Operationen als Verwaltungsrat bei der Lemberger-Czernowitzer Eisenbahn litt. Seine Rechtfertigung blieb aus. 1873 wurde er wieder ins Abgeordnetenhaus gewählt und machte angesichts der Orientpolitik Andrássys (1877/1879) noch einmal Schlagzeilen.