Als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren, schlug Kurt Graebe nach dem Besuch des Gymnasiums in Gnesen und der Kriegsschule die militärische Laufbahn ein. Er war Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg, Inhaber hoher Kriegsauszeichnungen, und wurde 1920 auf eigenen Antrag als Oberstleutnant verabschiedet. Von 1919-1937 war Graebe Hauptgeschäftsführer des Deutschtumsbundes zur Wahrung der Minderheitenrechte. In Bromberg gründete er die Deutsche Volksbank, den Deutschen Schulverein und den Deutschen Wohlfahrtsbund in Polen, das Deutsche Privatgymnasium und die Deutsche Klinik sowie Kreditunternehmungen für das Deutschtum in Polen. 1922 wurde er deutscher Sejm-Abgeordneter und Vorstandsmitglied des Deutschen Parlamentarischen Klubs in Warschau, später Vertreter der deutschen Minderheiten beim Völkerbund in Genf, Mitgründer, Vorstandsmitglied, Stellvertretender Vorsitzender und (1937) Präsident des Verbandes der Deutschen Volksgruppen in Europa. Graebe verfaßte politische Artikel für Tageszeitungen und fast sämtliche grundsätzliche Völkerbundspetitionen der deutschen Minderheit in Westpolen.
(1977)