Biographie

Grünhagen, Colmar

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Historiker
* 2. April 1828 in Trebnitz/Schlesien
† 28. Juli 1911 in Breslau

Der Historiker Grünhagen, ein Schüler Leopold von Rankes, war Lehrer am Friedrichs-Gymnasium in Breslau. Er habilitierte sich 1855 an der Breslauer Universität, wurde 1866 unbesoldeter und 1872 besoldeter außerordentlicher Professor. Grünhagen übernahm 1862 die Leitung des Breslauer Provinzialarchivs, des späteren Staatsarchivs, die er bis 1901 innehatte, und gleichzeitig die Redaktion der Zeitschrift des Vereins für Geschichte Schlesiens und wurde 1871 Erster Vorsitzender des Schlesischen Geschichtsvereins, dem er bis zum Jahre 1905 vorstand. Auf dem Gebiet der Geschichte Schlesiens entfaltete Grünhagen eine «umfangreiche literarische Tätigkeit. Bekannt wurden seine Urkunden-Publikationen, die nach dem Verlust der Quellen von unschätzbarem Wert sind, sechs Registerbände zur schlesischen Geschichte, die Urkunden des Bistums Breslau, der Stadt Brieg, Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens und seiner Herzogtümer. Er schrieb eine zweibändige Geschichte Schlesiens (1884 bis 1886), eine Geschichte des Ersten Schlesischen Krieges, eine Geschichte Schlesiens unter Friedrich dem Großen und weitere Werke zur Geschichte Schlesiens.

Gerhard Webersinn: Zu Colmar Grünhagens Gedächtnis („Schlesien“, Jg. VI, 1961, S. 179-181).(1978)