Biographie

Hahn, Traugott

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Theologe
* 13. Februar 1875 in Pastorat Rauge/Livland
† 14. Januar 1919 in Dorpat/Estland

Der Professor der Praktischen Theologie an der Universität Dorpat, Traugott Hahn, gehört zu jenen baltischen Märtyrern, die während der Herrschaft der Bolschewiken in Estland ihr Leben lassen mußten. Im Pastorat Rauge geboren, wurde Hahn, der einem weit verzweigten baltischen Pastorengeschlecht angehört, zunächst an der Seite seines Vaters Hilfsprediger an der St. Olaikirche zu Reval. Er wurde 1902 an die Universitätsgemeinde nach Dorpat berufen und 1909 zum Professor der Praktischen Theologie an der dortigen Universität ernannt. Den D. theol. der Universität Rostock erhielt er für seine Schrift „Evangelisation und Gemeinschaftspflege (unter besonderer Berücksichtigung der lutherischen Kirchen Rußlands)“. Im Jahre 1915 wurde Professor Hahn vorübergehend in das Innere Rußlands ausgewiesen. Er durfte jedoch zurückkehren, wurde aber am 3.1.1919 von den Bolschewiken, die Dorpat besetzt hatten, verhaftet und am 19.1.1919, unmittelbar vor der Befreiung der Stadt, mit zahlreichen Mitgefangenen erschossen. Ein Bruder des Märtyrers, D. Hugo Hahn (1886-1957), war langjähriger Landesbischof von Sachsen, sein Sohn, Prof. Dr. Wilhelm Hahn (geb. 1909 in Dorpat), hat seit Jahren das Amt eines Kultusministers des Landes Baden-Württemberg inne.

Bibl: Erik Thomson: Traugott Hahn. Gießen/Basel 21962.(1975)