Biographie

Harnack, Adolf von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Theologe, Kirchenhistoriker
* 25. April 1851 in Dorpat/Estland
† 10. Juni 1930 in Heidelberg

Adolf von Harnack, Sohn des Theologen Theodosius Harnack (1816-1889), studierte Theologie in Dorpat, promovierte 1873 zum Dr. phil., 1874 zum Lic. theol., war von 1874-1875 Privatdozent und von 1876-1879 außerordentlicher Professor der Kirchengeschichte in Leipzig. Er lehrte von 1879-1886als Ordinarius in Gießen, 1886-1888 in Marburg/Lahn und von 1888-1921 in Berlin. Er war Rektor der Universitäten Marburg und Berlin, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin und von 1905-1921 Generaldirektor der Königlichen bzw. Preußischen Staatsbibliothek in Berlin, von 1903-1912 Präsident des Evangelisch-sozialen Kongresses sowie Initiator und seit 1912 Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Der Geheime Ober-Regierungsrat (1910) wurde in den preußischen Adelsstand erhoben. Dem hervorragenden Kirchenhistoriker, Theologen, akademischen Lehrer und Organisator verliehen die Universitäten Marburg, Gießen und Glasgow die Ehrendoktorwürde. Er war u.a. Ehrenmitglied der Akademie in Boston, der Gesellschaft für Kirchengeschichte in Amerika, der Gesellschaft für historische Theologie in Oxford sowie Ritter (1902), Vizekanzler und Kanzler (1920) des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft und Künste. Von seinen zahlreichen Werken sind am bekanntesten ein dreibändiges „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ (51931), „Das Wesen des Christentums“ (151950), in 14 Sprachen übersetzt, die „Geschichte der Kgl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin“ (2 Bde., 1900) und „Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten“ (41924). .

Bibl.: A. v. Zahn-Harnack: H. v. H. (1936, 21951).