Biographie

Helmer, Gilbert

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Abt von Tepl
* 2. Januar 1864 in Stiersmühle/ Scherlowitz
† 4. März 1944 in Tepl/ Egerland

Zu den hervorragenden Persönlichkeiten des Kultur­lebens in den böhmischen Ländern gehörte einst Dr. phil. Gilbert Helmer, der von 1900 bis zu seinem Tode dem Prämonstratenserstift Tepl in West­böhmen als Abt vorstand. Unweit von Stift Tepl geboren, be­suchte er das von Tepler Chorherren betreute deutsche Gymnasium in Pilsen, trat in den Orden ein und studierte nach der Priesterweihe in Innsbruck Germanistik. Als Professor am Pilsener deutschen Gymnasium sowie später als Abt von Tepl, war Helmer ein großer Anwalt der heimatlichen Kultur und der Volkstumsarbeit. Das Stift erweitere er durch ein geräumiges Bibliotheksge­bäude. Seiner Initiative ist es zu danken, daß der zum Stift gehörige Kurort Marienbad planvoll ausgebaut wurde und zu hoher Bedeutung aufstieg; auch konnte er verhindern, daß Marienbad im Zuge der Bodenreform von 1919 enteignet wurde.

Bibl.: V. O. Ludwig, Abt Gilbert Helmer. Ein Lebensbild. Geislingen/Steige 1954. Band 8 der Reihe Bücher der Egerländer.

(1969)