Zu den hervorragenden Persönlichkeiten des Kulturlebens in den böhmischen Ländern gehörte einst Dr. phil. Gilbert Helmer, der von 1900 bis zu seinem Tode dem Prämonstratenserstift Tepl in Westböhmen als Abt vorstand. Unweit von Stift Tepl geboren, besuchte er das von Tepler Chorherren betreute deutsche Gymnasium in Pilsen, trat in den Orden ein und studierte nach der Priesterweihe in Innsbruck Germanistik. Als Professor am Pilsener deutschen Gymnasium sowie später als Abt von Tepl, war Helmer ein großer Anwalt der heimatlichen Kultur und der Volkstumsarbeit. Das Stift erweitere er durch ein geräumiges Bibliotheksgebäude. Seiner Initiative ist es zu danken, daß der zum Stift gehörige Kurort Marienbad planvoll ausgebaut wurde und zu hoher Bedeutung aufstieg; auch konnte er verhindern, daß Marienbad im Zuge der Bodenreform von 1919 enteignet wurde.
Bibl.: V. O. Ludwig, Abt Gilbert Helmer. Ein Lebensbild. Geislingen/Steige 1954. Band 8 der Reihe Bücher der Egerländer.
(1969)