Zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Persönlichkeiten seiner Zeit im Wirtschaftsleben Deutschlands gehörte der Industrielle Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck, der als größter schlesischer Grund- und Grubenbesitzer von maßgebendem Einfluß auf die Entwicklung des modernen Wirtschaftslebens in Schlesien war. Im Jahre 1853 gründete er die Schlesische Aktiengesellschaft für Bergbau und Zinkhüttenbetriebe in Lipine; 1856 setzte seine Tätigkeit in der Eisenhüttenindustrie ein, 1868 wurde die Kohlenindustrie aufgenommen, 1883 die Schlesiengrube in Betrieb genommen, 1903 die Donnersmarckgrube in Rybnik. Eine führende Rolle spielte der Fürst auch in der chemischen Industrie, wofür ihm die Technische Hochschule in Charlottenburg die Würde eines Dr. Ing. h. c. zuerkannte. Er betrieb Zellulose-und Papierfabriken und Dampfziegeleien; auch Land- und Forstwirtschaft auf seinen ausgedehnten Besitzungen, die bis nach Russisch-Polen reichten, wurden nicht vernachlässigt. Er erwarb Grubenbesitz in Schweden, beteiligte sich an Zinkerzgruben in Süd-Frankreich und auf Sardinien, sowie an zahlreichen in- und ausländischen Gesellschaften. Seinen Reichtum verwendete er vor allem zum Wohle seiner Beamten und Arbeiter, für Kirchenbauten, zur Errichtung der „Guido-Stiftung“ zur Einrichtung eines eigenen Kriegslazarettes in Berlin-Frohnau und zur Errichtung der „Donnersmarck-Stiftung“ für ein Forschungsinstitut auf dem Gebiet der medizinischen Wissenschaft. Der Fürst war Kreisdeputierter von Tarnowitz, Mitglied des Provinziallandtages, des Staatsrats und erbliches Mitglied des Preußischen Herrenhauses.