Nachdem er die Reifeprüfung am Stargarder Gymnasium mit Auszeichnung bestanden hatte, studierte er Theologie und alte Sprachen, wurde Gymnasiallehrer in Stettin, dann Rektor der dort eben gegründeten Ottoschule. Hier entdeckte er seine Fähigkeit für die Botanik und veröffentlichte eine „Allgemeine Pflanzenkunde“ in zwei Bänden und eine „Kleine Botanik zum Gebrauch für Schüler“. Jahrzehntelang beobachtete er das zeitliche Einsetzen der sich erschließenden Knospen. Damit hing das alltägliche Aufstellen von Wetterkarten zusammen, eine Liebhaberei, die in Brüssel Aufmerksamkeit wachrief. Von dort drang die Kunde von der damals außerordentlichen Leistung des Stettiner Mittelschuldirektors nach Berlin. Für das dort neu gegründete wetterkundliche Institut übernahm Hess amtlich die in Stettin anzustellenden Beobachtungen, die er 35 Jahre lang mit größter Sorgfalt durchführte.
Bibl.: Allgemeine deutsche Biographie.(1974)
