Nach dem Besuch des Gymnasiums in seinem Heimatort kam er zur deutschen Lehrerbildungsanstalt in Oberschützen/Burgenland, wo er 1859 sein Diplom erwarb. Als Lehrer wirkte er von 1860-1871 in der Banater Gemeinde Liebling. Sein Gesichtskreis reichte über die Schulstube hinaus. Er machte Reisen nach Deutschland, Frankreich, England, Italien und in die Schweiz, um seinen geistigen Horizont zu weiten. Er betätigte sich schriftstellerisch und standespolitisch, hielt Vorträge und schrieb zahlreiche fachliche und volkstümliche Abhandlungen. Mit Johann Ebenspanger gründete er 1869 den überkonfessionellen „Südungarischen Lehren-Verein“, zu dessen Vorsitzenden er gewählt wurde. Bei seiner pädagogischen und vereinspolitischen Arbeit erwies er sich als Anhänger des Pädagogen Adolf Diesterweg (1790-1866). Wie dieser sich um die Hebung und Befreiung des Lehrerstandes sowie um die Aufklärung des Volkes bemühte, wirkte Samuel Hetzel im donauschwäbischen Bereich in- und außerhalb der Schule in Wort und Schrift. Seit 1876 war er Direktor der innerstädtischen Volksschule in Temeschburg und schrieb im Auftrag des Stadtmagistrats ein Werk über das Volksschulwesen der Stadt in deutscher Sprache, das auch für die Kulturgeschichte bedeutsam ist. 1892 trat er in den Ruhestand.
Bibl.: Fr. Lotz, in: Donauschwäbische Lehrerblätter, Straubing 1960, S. 61