Als Nachfahre von Landpfarrern und Juristen, Sohn eines Stadtgerichtsdirektors, wurde der Schriftsteller in Greifswald geboren. Vom Vater erbte er die Gradlinigkeit seines Wesens, die Unbestechlichkeit und das Verantwortungsbewußtsein des Urteils, das später den Kritiker auszeichnete, vor allem aber die Liebe zu Natur und Heimat. Die Gestalten seiner dichterischen Schöpfung erscheinen kernfest und mannhaft, trutzig und prüde, derb und rauh, aber auch wieder herzlich und gutmütig, ernst und dennoch voller Humor, von unbestechlicher Treue und starrem Rechtssinn. Die norddeutsche Landschaft stellte er mit malenden Worten so dar, wie es sein engster Landsmann, der Greifswalder Caspar David Friedrich, 50 Jahre vor ihm mit sprechendem Pinsel getan hatte. Wenn er diese Landschaft als 35jähriger dennoch verließ, so geschah es aus dem Grunde des Broterwerbs eines freien Schriftstellers. Dafür war Greifswald zu klein und zu abgelegen, Stuttgart hingegen ein Brennpunkt geistigen, künstlerischen und buchhändlerischen Lebens. Ein Teil seiner ungemein zahlreichen Erzeugnisse erschien gesammelt als „Erzählende Schriften“ in 12 Bänden (1865), als „Ausgewählte Schriften“ in 14 Bänden (1885). Eine Sammlung von Sprichwörtern, hoch- und plattdeutschen, brachte es auf 10 Auflagen. Eigenartig ist seine „Deutsche Literaturgeschichte für Frauen“ (1876).
(1969)