Biographie

Hoefer, Edmund

Herkunft: Pommern
Beruf: Schriftsteller
* 15. Oktober 1819 in Greifswald
† 22. Mai 1882 in Cannstatt

Als Nachfahre von Landpfarrern und Juristen, Sohn eines Stadtgerichtsdirektors, wurde der Schriftsteller in Greifswald geboren. Vom Vater erbte er die Gradlinigkeit seines Wesens, die Unbestechlichkeit und das Verantwortungs­bewußtsein des Urteils, das später den Kritiker auszeich­nete, vor allem aber die Liebe zu Natur und Heimat. Die Gestalten seiner dichterischen Schöpfung erscheinen kern­fest und mannhaft, trutzig und prüde, derb und rauh, aber auch wieder herzlich und gutmütig, ernst und den­noch voller Humor, von unbestechlicher Treue und star­rem Rechtssinn. Die norddeutsche Landschaft stellte er mit malenden Worten so dar, wie es sein engster Landsmann, der Greifswalder Caspar David Friedrich, 50 Jahre vor ihm mit sprechendem Pinsel getan hatte. Wenn er diese Landschaft als 35jähriger dennoch verließ, so ge­schah es aus dem Grunde des Broterwerbs eines freien Schriftstellers. Dafür war Greifswald zu klein und zu abgelegen, Stuttgart hingegen ein Brennpunkt geistigen, künstlerischen und buchhändlerischen Lebens. Ein Teil seiner ungemein zahlreichen Erzeugnisse erschien gesam­melt als „Erzählende Schriften“ in 12 Bänden (1865), als „Ausgewählte Schriften“ in 14 Bänden (1885). Eine Sammlung von Sprichwörtern, hoch- und plattdeutschen, brachte es auf 10 Auflagen. Eigenartig ist seine „Deutsche Literaturgeschichte für Frauen“ (1876).

(1969)