Biographie

Karasek-Strzygowski, Hertha

Vorschaubild
Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Malerin
* 21. Juni 1896 in Bielitz/Österr.-Schlesien
† 7. Mai 1990

Die Malerin Hertha Karasek-Strzygowski entstammt einer Industriellenfamilie der Bielitzer Sprachinsel. Sie bezog im Jahre 1914 die Kunstschule für Frauen und Mädchen in Wien, 1917 die Kunstschule in Krakau. Ihre ersten Studien – die Künstlerin folgte schon frühzeitig ihrer Neigung zur Folklore – waren westgalizischen Bauern und Hirten, Goralenhütten und Krakauer Juden gewidmet. Sie wurde in den zwanziger Jahren in Wien seßhaft und heiratete 1925 den Kunsthistoriker Josef Strzygowski. Sie beschäftigte sich in dieser Zeit mit den mittelalterlichen deutschen Siedlungen Galiziens und Ostpolens, besuchte die deutschen Sprachinseln in der Slowakei und im Kalischer Land. Im Jahre 1940 arbeitete sie in Semlin an der Donau im Auffanglager für umgesiedelte Bessarabiendeutsche und besuchte 1942 mit dem Seminar des Breslauer Volkskundlers Walter Kühn die deutschen Dörfer bei Shitomir; ihre damals entstandenen Zeichnungen und Tagebuchblätter sind noch unveröffentlicht. Nach dem Tode Josef Strzygowskis (+ 1940) heiratete sie ihren Jugendfreund, den Volkskundler Alfred Karasek. Im Jahre 1943 erhielt das Ehepaar für künstlerische und wissenschaftliche Verdienste um das Inseldeutschtum den Kopernikus-Preis der Universität Breslau. Seit dem Zusammenbruch hat die Künstlerin ihren Wohnsitz in Berchtesgaden.

Bibl.: Karl Jering: Hertha Karasek (in: H. HI/1966).(1976)