Der einzige polnische König, dem die Geschichte den Namen „Der Große“ zuerkannt hat, gilt als der eigentliche Gründer Polens, weil er durch weise Beschränkung im Westen und machtvolle Angriffe im Osten einen großen Staat schuf. Er verzichtete 1335 im Vertrag zu Trentschin auf Schlesien; seitdem blieb die schlesisch-polnische Grenze im wesentlichen unverändert. Auch auf Pommerellen und das Culmer-Land erhob er keinen Anspruch, während der Deutsche Orden Kujavien und Dobrin herausgab. Der Vertrag wurde aber erst nach langen Verhandlungen und Prozessen, 1343 im Frieden zu Kalisch wirksam. Mit diesen beiden Verträgen waren die politischen Verhältnisse des Ostens auf lange Zeit geordnet. An der Friedenspolitik gegenüber dem Osten hat Kasimir trotz des Unwillens mindestens eines Teiles des politischen Klerus und Adels festgehalten. Er sah Polens historische Aufgabe als Vormauer des Christentums im Osten. Als Förderer der Deutschen Kolonisation hat er auch Handel und Gewerbe nach deutschem Vorbild gefördert. Er gründete 1364 die Universität Krakau.
Bild: Grabmal Kasimirs d.Gr. in der Wawel-Kathedrale, Krakau, Kupferstich