Der preußischen Linie der Grafen Keyserlingk entstammend, als Sohn des Grafen Eugen von Keyserlingk und seiner Gemahlin Margarete, geb. von Dönniges, geboren, besuchte er das humanistische Gymnasium in Glogau. Seine Studien in Leipzig und Breslau schloß er mit der Erlangung des Dr. jur. ab. In den Jahren 1895/96 führten ihn Reisen nach dem Fernen Osten und quer durch Rußland. Er war ein guter Kenner des Ostens, beherrschte die russische Sprache und besaß Ostproblemen gegenüber einen ungewöhnlichen Weitblick. Er wurde 1898 Landrat in Fischhausen (Ostpreußen), 1906 Geheimer Regierungs- und Vortragender Rat im Landwirtschaftsministerium in Berlin, 1908 Oberpräsidialrat und 1909 Regierungspräsident in Königsberg/Pr. Im Jahre 1915 zum Ministerialdirektor der landwirtschaftlichen und agrarpolitischen Abteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten in Berlin ernannt, bekleidete er 1917 den Posten eines Reichskommissars für die Baltischen Länder und Litauen. Im Jahre 1918 schied er aus dem Staatsdienst, war 1920 jedoch wieder Mitglied des Preußischen Staatsrats und bis 1933 Leiter zahlreicher wirtschaftlicher und politischer Körperschaften. Er besaß das Gut Cammerau bei Schweidnitz. Graf Keyserlingk hat Bücher und zahlreiche Schriften auf staatswissenschaftlichem, ökonomischem, politischem, landwirtschaftlichem, geographischem Gebiet, aber auch poetischen und religiös-philosophischen Inhalts, veröffentlicht.
(1969)