Nachdem er das Gymnasium seiner Vaterstadt absolviert hatte, studierte er, unterbrochen vom Frontdienst im Ersten Weltkrieg, an der Charlottenburger Technischen Hochschule und ließ sich dann als Architekt in Berlin nieder. Seine städtebaulichen Entwürfe für die Reichshauptstadt erregten Aufsehen. Sein Grundprinzip in einer „maßlosen Zeit“ lautete: Maßhalten. Im Wettbewerb für den Erweiterungsbau der Reichskanzlei, der 1927 ausgeschrieben wurde, fielen ihm Preis und Ausführungsauftrag zu. Er schuf einen gültigen Übergang vom Rokokopalais zum renaissanceartigen Bau. Bekannt wurden seine Bauten für die Kavallerieschule in Potsdam-Krampnitz. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Offizier teil. 1945 geriet er in französische Gefangenschaft. In Wuppertal-Bärmen baute er sich nach dem Kriege eine neue Existenz auf. Er baut unermüdlich, trotz seines hohen Alters, Häuser, Banken, Altersheime, Siedlungen und Wohnblöcke und weiß selbst die schwierigsten Aufgaben gültig zu lösen.
Bibl.: Hans Wühr: „Robert Kisch“ in „Südostdeutsche Vierteljahresblätter“, 1967/1.
(1972)