Biographie

Kleist-Schmenzin, Ewald von

Herkunft: Pommern
Beruf: Jurist
* 22. März 1890 in Belgard/Pommern
† 9. April 1945 in Stettin

In Plötzensee wurde am 9. April 1945 Ewald von Kleist-Schmenzin hingerichtet. Geboren auf dem elterlichen Gut Dubberow bei Beigard in Pommern, war Kleist Jurist und Groß­grundbesitzer wie Inhaber verschiedener Ehrenämter. Er war Vor­sitzender der Arbeitgebergruppe des Landbundes Kreis Belgard, Mitglied der Provinzialsynode. Politisch stand er der Deutsch­nationalen Volkspartei und dem Stahlhelm nahe, geriet jedoch 1933 in Widerspruch zu Hugenberg,  als das Kabinett zwischen Deutschnationalen und Nationalsozialisten aufgeteilt wurde. Am 1. Mai 1933 wurde er zum ersten, am 21. Juni 1933 zum zweiten Male verhaftet. Die dritte Verhaftung erfolgte am 21. Juli 1944, da man ihm Beziehungen zu verschiedenen Widerstandsgruppen vom 20. Juli vorwarf. Er wurde über Köslin nach Stettin und am 18. August in das Gestapogefängnis an der Lehrter Straße gebracht. Schon 1932 hatte Ewald von Kleist ein Flugblatt veröffentlicht, in dem seine klare Einschätzung der politischen Situation und seine Ablehnung des Nationalsozialismus zum Ausdruck kamen. Nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler lehnte er jeden Kom­promiß mit dem System ab. Er zog sich völlig auf sein Gut zurück. Er war ein tiefreligiöser Mensch, der den Tod nicht fürchtete.

Bild: Annelore Leber u.a. (Hrsg.), Das Gewissen steht auf. Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand 1933-1944, Ludwigsburg 1984