Biographie

Klot, Marion von

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Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Sängerin
* 11. April 1897 in Puikeln/Livland
† 22. Mai 1919 in Riga

Zu den zahlreichen baltischen Märtyrern insbesondere des Jahres 1919, die den Kugeln der Bolschewiken zum Opfer fielen und die unvergessen bleiben, gehört auch Marion von Klot. Sie verbrachte ihre Kind­heit und Jugend auf dem elterlichen Gut und in Riga, wo sie während der Bolschewikenherrschaft mit zahllosen anderen Deutsch-Balten eingekerkert wurde. Als am 22. Mai 1919 die Baltische Landeswehr in kühnem Hand­streich Riga befreite – ein Tag, den die Deutsch-Balti­sche Landsmannschaft in der Bundesrepublik Deutsch­land zum Deutsch-Baltischen Gedenktag erklärt hat –, kamen die Befreier für 32 der im Zentralgefängnis Ein­geschlossenen zu spät. In letzter Minute waren sie von den bolschewistischen Wachmannschaften in den Hof des Gefängnisses geführt und dort erschossen worden. Marion von Klot war am 7. April 1919 bei der Suche nach ihrer Mutter, die in die Zitadelle eingeliefert worden war, verhaftet worden. Sie hat sich während der Gefangenschaft durch große Tapferkeit und Sorge für die mitgefangenen Damen ausgezeichnet. Die angehende Sänge­rin ist vor allem dadurch bekannt geworden, daß sie abends für ihre Mitgefangenen, um sie aufzurichten und zu trösten, das Lied „Weiß ich den Weg auch nicht, Du weißt ihn wohl“ von Hedwig von Redern gesungen hat. Am 27. Mai 1919 wurde sie zum Friedhof getragen und in das gleiche Grab gesenkt, das wenige Tage zuvor ihre Großmutter aufgenommen hatte, um derentwillen sie in Riga ausgeharrt hatte.

(1969)