Mit Prof. Dr. theol., Dr. phil. Hans Koch verlor die Wissenschaft einen ihrer hervorragendsten Kenner Osteuropas. Seine wissenschaftlichen Arbeiten umfassen mehr als 120 Titel, die sich hauptsächlich auf die Erforschung der slawischen orthodoxen Kirchen Osteuropas beziehen.
Als Student, wie als akademischer Lehrer, zeigte er sich offen für die politischen Fragen der Gegenwart und allzeit dienstbereit. Er half in der landsmannschaftlichen Arbeit, seit 1954 bis zu seinem Tod als Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe. Im September 1955 begleitete er Bundeskanzler Dr. Adenauer als Delegationsmitglied nach Moskau.
In Lemberg, wo er als Nachkomme pfälzischer Siedler am 7. Juli 1894 geboren wurde, lernte er das friedliche Miteinander von mancherlei Nationen und deren Sprache kennen. Die Ukrainer schätzten ihn als treuen Freund und mutigen Helfer. Ab 1912 studierte Koch ev. Theologie und osteuropäische Geschichte in Wien, wohin er nach achtjähriger Kriegszeit aus bolschewistischer Gefangenschaft zurückkehrte und 1929 sich als Privatdozent habilitierte. 1934 nahm er einen Ruf an die Universität Königsberg, 1937 nach Breslau und 1940 nach Wien an. Dazwischen erhielt er einen Lehrauftrag in Sofia. Ab 1952 baute er das neu gegründete Osteuropa-Institut in München auf und lehrte gleichzeitig an der dortigen Hochschule für politische Wissenschaften. 1958 wurde er zum o. Prof. für Gesellschaft und Politik Osteuropas an der Universität München berufen. Auf eigenen Wunsch wurde Prof. Hans Koch auf dem Dorffriedhof Gröbming/Steiermark beigesetzt, wo er von 1945-1952 eine kleine Pfarrgemeinde versorgt hatte.
Außer seinen wissenschaftlichen Arbeiten hinterließ Prof. Koch eine Reihe spannender Erzählungen Nachdichtungen russischer, ukrainischer, polnischer und bulgarischer Lyrik.
(1969)
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Koch_%28Historiker%29
