Biographie

Koch, Harry

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Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Volkstumspolitiker
* 18. Juli 1880 in Gut Runa/Livland
† 3. Juni 1939 in Frankfurt/Main

Der Unternehmer und estländische Volkstumspolitiker Hany Koch besuchte das Gymnasium in Dorpat und Pernau und studierte Chemie an der Universität Dorpat. Er wurde zunächst Lehrer und unterrichtete u. a. von 1906-1912 Naturwissenschaften an der Domschule zu Reval. Er übernahm dann als Direktor die Leitung der Estländischen Gesellschaft für Grundbesitz und der Versicherungs-Gesellschaft „EKA“ in Reval. Im Jahre 1917 war er Mitgründer und Vorstandsmitglied des Estländischen Deutschen Hilfsvereins, später Präses des Hilfswerkes. Er war im Jahre 1918 2. Bürgermeister von Reval, 1918/1919 Vorsitzender des Komitees des Deutschen Selbstschutzes. Neben zahlreichen Ämtern in verschiedenen Firmen und Ehrenämtern war Harry Koch (seit 1923) Vorsitzender der Deutsch-Baltischen Partei in Estland, von 1925-1932 Präses der Deutschen Kulturselbstverwaltung, Ältester der Großen Gilde, Ältermann der „Societas Mercatorum“ (1938) sowie Glied des Kirchenrates der St.-Olai-Gemeinde, Ehrenbruder der Schwarzenhäupter (1932). Im Jahre 1938 wurde er als deutscher Vertreter in den estländischen Staatsrat gewählt. Er starb ein Jahr später, kurz vor der Umsiedlung der Deutsch-Balten aus seiner estländischen Heimat.