Biographie

Köler, Johann

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Maler
* 24. Februar 1826 in Gut Wastemois/Livland
† 10. April 1899 in St. Petersburg

Der Kunstmaler Johann Köler war seiner Herkunft nach estnischer Nationalität, doch erhielt er eine deutsche Erziehung und ging beim Stubenmaler Faber in Wenden (Lettland) in die Lehre. Im Jahre 1846 nach St. Petersburg übergesiedelt, gelang ihm mit Unterstützung seines Bruders der Zutritt zur Akademie der Künste. Er errang 1857 die große Goldene Medaille der Akademie und ging als Stipendiat der Akademie nach Rom, wo er bis zum Jahre 1862 blieb. Nach seiner Rückkehr wurde er Lehrer am Institut der Gesellschaft zur Förderung der Künste. Im Jahre 1861 zum Akademiker befördert, erhielt er 1867 seine Ernennung zum Professor. Mit seinem Namen verknüpft ist ein mißglückter Versuch der Gründung einer estländischen Kolonie auf der Halbinsel Krim, bei der er den größten Teil seines Vermögens einbüßte. In seinen letzten Lebensjahren hat er nur noch wenig gearbeitet und ein zurückgezogenes Leben in St. Petersburg geführt. Kölers Haupttätigkeit lag auf dem Gebiet des Porträts; er schuf zahlreiche Bildnisse von Mitgliedern des Kaiserlichen Hauses und Hofes. Von seinen kirchlichen Malereien sind zu nennen „Christus am Kreuz“ (in der Akademie zu St. Petersburg, in der dortigen Schwedischen Kirche sowie in der Kirche zu Wenden) und das Fresko am Chorgewölbe der Karlskirche in Reval. Auch Landschaften von seiner Hand sind bekannt. Als Künstler nannte er sich auch Köler-Viliandi.

Bibl.: „Lexikon baltischer Künstler“, Hrsg. von Wilhelm Neumann (Riga 1908).(1976)