Biographie

Krause, Johann Wilhelm

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Ökonom, Architekt
* 1. Juli 1757 in Dittmannsdorf, Schweidnitz/Schlesien
† 10. August 1828 in Dorpat/Estland

Der Sohn eines Oberforstmeisters besuchte das Gymnasium in Brieg, wurde Schreiber in einer Kanzlei, Privatlehrer in Zittau und Lehrling des Stadtarchitekten. Anschließend studierte er Theologie und trat wegen Mittellosigkeit in anhalt-zerbstische Miliärdienste. Als Leutnant der Artillerie hielt Krause sich von 1785-1787 in britischem Solde in Amerika auf. 1787 kam er nach Livland, wo er Erzieher beim Grafen Mellin auf dem Gute Kolzen wurde. Vorübergehend hielt er sich in Deutschland und in der Schweiz auf, wurde dann Landwirt und Pfandbesitzer des Gutes Kypsal (1801-1805). Seit  1803 lehrte er als ordentlicher Professor der Ökonomie und Architektur an der im Jahre zuvor eröffneten Landesuniversität Dorpat. Er erbaute in Dorpat das Hauptgebäude der Universität (18031809), das Anatonikum (Mittelbau 1803-1805, 3 Flügel 1825-1827) und leitete den Umbau des Chores der Domruine  zur  Universitätsbibliothek  (1804-1807). 1810 wurde Krause zum Dr. phil. h. c. ernannt, 1824 zum Staatsrat; von 1810-1811 war er Dekan der Zweiten und Vierten Klasse der Philosophischen Fakultät.

Deutschbaltisches bibliographisches Lexikon (Köln 1970).(1978)