Auf dem väterlichen Gute geboren widmete er sich nach dem Studium der Landwirtschaft und der Naturwissenschaften an der baltischen Landes-Universität in Dorpat an der Forstlichen Hochschule zu St. Petersburg forstwissenschaftlichen Studien und nach Abschluß seiner Studien als Forstbeamter des Kaiserlich Russischen Hofministeriums wichtigen wissenschaftlichen Waldforschungen in den unermeßlichen Waldgebieten des gewaltigen russischen Reiches, zuletzt als Vize-Chef der Kaiserlichen Apanagen-Forsten, einem Waldgebiet von ca. 7 Mill. Hektar, als Kaiserlich Russischer Staatsrat, Exzellenz. Nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches wurde Kruedener als Dozent für Forstwissenschaften an die Universität Riga berufen (1918). Er war dann vorübergehend als Forst- und Holzsachverständiger in Ostpreußen tätig und erhielt 1926 einen Ruf als ältester Dozent und Titularprofessor an die Universität nach Riga. 1927 folgte er einem Ruf nach München, wo er die Errichtung der Abteilung „Der deutsche Wald“ am Deutschen Museum übernahm. Er war gleichzeitig im Auftrage der staatlichen Forstverwaltung, der Landesbauernkammer und des Waldbesitzerverbandes tätig, als Gutachter für das Bayerische Straßen- und Flußbauamt und die Reichsverkehrsstraßen und Autobahnen in allen Fragen geobotanischer Natur; er begründete und leitete eine biologische Forschungsstelle mit angeschlossenem Museum im Bodenuntersuchungsamt zur Erhöhung der Produktion. Aus seiner Feder stammt eine Reihe bahnbrechender Schriften, von denen diejenigen über die Zusammenhänge zwischen Pflanze, Boden und Wasser von besonderer Bedeutung sind; Kruedener gilt als Begründer der sogenannten „Ingenieurbiologie“. Bis ins hohe Alter war er an der Auswertung seiner umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungsunterlagen tätig.
(1969)