Als Sohn des bekannten baltischen Weltumseglers Admiral Adam Johann von Krusenstern (1770-1846) geboren, nahm der Polarforscher Paul von Krusenstern in den Jahren 1826-1829 als Junker der Garde-Equipage auf einem Schoner an einer Weltumseglung unter Admiral Graf Friedrich Lütke teil. Er unternahm in den Jahren 1831-1835 mehrere Seereisen zum Zwecke trigonometrischer Aufnahmen sowie astronomischer und geodätischer Messungen. Er war von 1835-1839 Adjutant des Revaler Kriegsgouverneurs Graf Heyden und leitete 1843 eine Forschungsreise des Grafen Alexander Keyserling in das Petschora-Gebiet. Von 1849-1850 führte ihn eine Forschungsreise auf eigenem Schoner nach Nowaja Semlja. 1852 führte ihn eine weitere Forschungsreise zur Untersuchung bequemer Flößungswege nach dem Eismeer erneut in das Petschora-Gebiet. Er weilte 1860 in Archangelsk und unternahm 1861-1862 eine Forschungsreise in das Karibische Meer. Im Jahre 1864 wurde er zum Konter-Admiral, 1869 zum Vize-Admiral befördert. Eine letzte Forschungsreise führte ihn in den Jahren 1874-1876 noch einmal in das Petschora-Gebiet und den nördlichen Ural. Krusenstern, sehr verdient um die Erforschung der Wasserwege zur Ausbeutung der sibirischen Lärchen- und Laubwälder, aktives Mitglied der russischen Geographischen Gesellschaft, war in erster Ehe mit einer Tochter des Theaterdichters August von Kotzebue, in zweiter Ehe mit Pauline Gräfin von Zeppelin-Aschhausen vermählt.
Bibl.: Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710-1960. Köln/Wien 1970.
