Sozialreformer und Politiker. Wurde 1848 in den österreichischen Reichstag gewählt. Sein Antrag auf Aufhebung des Untertänigkeitsverhältnisses und der von den Bauern zu tragenden Lasten brachte ihm den Ehrentitel „Bauernbefreier“ ein. Wegen seiner Teilnahme am Wiener Aufstand im Oktober 1848 floh er nach Deutschland und ging über die Schweiz nach Amerika. In Österreich wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Er lebte als Arzt in Hoboken bei New York. Sein Lebensschicksal schilderte er in seinen dreibändigen Memoiren „Rückblicke und Erinnerungen“, 1873. In Nordböhmen erhielt eine Bauernschule seinen Namen. In den Städten des Sudetenlandes wurden ihm zahlreiche Denkmäler gesetzt.
Bibl.: O. Wenzelides, 1925; Karl Koberg in „Sudetendeutsche Lebensbilder“ 1926, F. Prinz: Hans Kudlich und seine Zeit, 1955.
Lit.: Bruno Wittek, Sturm überm Acker, 1927; Franz Stamprech, Hans Kudlich, Roman um Österreichs Bauernbefreier, 1947.
(1973)