Biographie

Kupffer, Karl Wilhelm

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Anatom
* 2. November 1829 in Lesten/Kurland
† 16. Dezember 1902 in München

Als Sohn eines Pastors in Kurland geboren, studierte der Anatom Karl Wilhelm Kupffer in Dorpat von 1849 bis 1863 Medizin. Er promovierte im Jahre 1854 zum Dr. med. und war von 1855 bis 1856 als Prorektorsgehilfe an der Universität in Dorpat tätig. In den Jahren 1856 bis 1857 setzte er seine Studien in Italien, Wien, Berlin und Göttingen fort. Von 1858 bis 1865 war er Prorektor und außerordentlicher Professor der Anatomie in Dorpat. Er verließ dann die Heimat, wurde 1865 Privatdozent, 1867 ordentlicher Professor der Anatomie in Kiel, wo er von 1872 bis 1874 auch Rektor der Universität war. Er ging 1875 als Ordinarius für Anatomie nach Königsberg i. Pr., wo er bis 1880 blieb und 1879/80 Prorektor der Universität war. Seit 1880 wirkte er als ordentlicher Professor der Anatomie und Vorsteher des Anatomischen Instituts an der Universität München. Hier war er 1896/97 Rektor und Prokanzler der Universität, korrespondierendes Mitglied zahlreicher Gelehrter Gesellschaften, Mitglied der Akademien der Wissenschaften in München und Berlin sowie Königlich-bayerischer Geheimrat. Professor Kupffer gilt als Begründer der vergleichenden Entwicklungsgeschichte; nach ihm tragen die Kupfferschen Stern- und Flügelzellen der Leber ihren Namen. Er verfaßte zahlreiche medizinische und zoologische Abhandlungen auf den Gebieten der Embryologie, der Histologie und der Anthropologie.

(1979)