Biographie

Kyser, Hans

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Herkunft: Westpreußen
Beruf: Schriftsteller, Journalist
* 23. Juli 1882 in Graudenz/Westpr.
† 24. Oktober 1940 in Berlin

Der Erzähler und Dramatiker Hans Kyser studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Berliner Universität. Bereits um 1910 wurde er durch seine Publikationen bekannt, deren Stoffe er aus dem griechischen Altertum und der frühen Geschichte des jüdischen Volkes wählte. Im Jahre 1909 erschien unter dem Titel „Einkehr“ ein Bändchen Gedichte, das jedoch nur wenig Beachtung fand. Mit „Der Blumenhiob“ folgte im gleichen Jahr sein einziger Roman. Der Tragödie „Medusa“ (1910) folgte das Drama „Titus und die Jüdin“ (1911). In der Komödie „Erziehung zur Liebe“ behandelt Kyser ein ähnliches Problem wie Frank Wedekind in „Frühlings Erwachen“. Zu den weiteren Werken Kysers gehören die Schauspiele „Charlotte Stieglitz“ (1915), die Komödie „Abschied von der Liebe“ (1930) und das Schauspiel „Schillers deutscher Traum“ (1935). Mit dem Schauspiel „Der große Kapitän“ (1939) fand sein schriftstellerisches Schaffen seinen Abschluß. Als einer der ersten deutschen Hörspielautoren verfaßte er die Hörspiele „Ankommt eine Depesche“ und „Prozeß Sokrates“ (1929). Hans Kyser war auch Film- und Theaterregisseur. Er stand dem Friedrichs-hagener Kreis Gerhart Hauptmanns nahe, war Direktor des von ihm gegründeten Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller in Berlin und Verlagsleiter beim S. Fischer Verlag.

Lit.: Helmut Motekat: Ostpreußische Literaturgeschichte, mit Danzig und Westpreußen (München 1977); Gero von Wilpert: Deutsches Dichterlexikon.