Der Politiker Eduard Lasker widmete sich zunächst juristischen und mathematischen Studien. An eine breite Öffentlichkeit trat er mit einigen Aufsätzen aus den Jahren 1861-1864, die er 1874 unter dem Titel „Zur Verfassungsgeschichte Preußens“ herausgab. Lasker war seit 1867 Mitglied des Reichstages und bald einer der angesehensten Mitglieder der Fortschrittspartei, aus der sich die Nationalliberale Partei entwickelte, zu deren Mitgründern er im Jahre 1866 zählt. Er blieb bis zum Jahre 1879 nationalliberaler Abgeordneter und hatte hervorragenden Anteil an der Abfassung vieler Gesetze. Seiner gesamtpolitischen Einstellung nach konstitutionell, war für ihn das Problem der nationalen Einigung von entscheidender Bedeutung. Im Jahre 1880 löste er sich von den Nationalliberalen und schloß sich (1881) den Sezessionisten an. Wiederholt stand er im Gegensatz zu Bismarck. Für seine Verdienste verliehen ihm die Doktorwürde ehrenhalber die juristische Fakultät der Universität Leipzig und die philosophische Fakultät der Universität Freiburg i. Br.
(1979)
