Biographie

Lattermann, Alfred

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Historiker
* 23. Oktober 1894 in Lissa/Posen
† 3. Mai 1945 in Staaken/Berlin

Der Lehrerssohn studierte in Marburg/Lahn Geschichte, Deutsch und Erdkunde. Den Ersten Weltkrieg machte er als Freiwilliger an der Westfront mit, zuletzt als Leutnant und Kompanieführer. Sein Studium beendete er in Breslau, wo er Polnisch als Studienfach hinzunahm, um in seiner Heimat für die Erhal­tung des Deutschtums eintre­ten zu können. Er unterrich­tete an deutschen Gymnasien in Dirschau, Graudenz und Po­sen. 1928 wurde er Geschäftsführer der Historischen Gesellschaft in Posen und gab dort die „Deutsche wissenschaftli­che Zeitschrift für Polen“ heraus. In dieser hat er unzählige geschichtliche und sprachwissenschaftliche Aufsätze, Forschungsberichte, Biographien und vor allem kritische, Besprechungen polnischer Publikationen veröffentlicht, wodurch letztere der deutschen Ostforschung zu­gänglich wurden.  An mehreren wissenschaftlichen Gemeinschafts­arbeiten des Deutschtums in Polen hatte er Anteil. Mit Victor Kauder gab er die „Deutschen Monatshefte in Polen“ heraus, eine „kulturpolitische Zeitschrift für das Auslandsdeutschtum.“ Grund­legend ist seine „Einführung in die deutsche Sippenforschung in Polen“. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Lattermann von polnischen Sicherheitsorganen in den Osten verschleppt. Seine wissenschaftlichen Leistungen wurden 1941 von der Universität Breslau durch Verleihung des Coppernicus-Preises der Johann-Wolfgang-Goethe-Stiftung und 1944 des Clausewitz-Preises ge­würdigt. Im Januar 1945 mußte Lattermann Posen verlassen.