Der Lehrerssohn studierte in Marburg/Lahn Geschichte, Deutsch und Erdkunde. Den Ersten Weltkrieg machte er als Freiwilliger an der Westfront mit, zuletzt als Leutnant und Kompanieführer. Sein Studium beendete er in Breslau, wo er Polnisch als Studienfach hinzunahm, um in seiner Heimat für die Erhaltung des Deutschtums eintreten zu können. Er unterrichtete an deutschen Gymnasien in Dirschau, Graudenz und Posen. 1928 wurde er Geschäftsführer der Historischen Gesellschaft in Posen und gab dort die „Deutsche wissenschaftliche Zeitschrift für Polen“ heraus. In dieser hat er unzählige geschichtliche und sprachwissenschaftliche Aufsätze, Forschungsberichte, Biographien und vor allem kritische, Besprechungen polnischer Publikationen veröffentlicht, wodurch letztere der deutschen Ostforschung zugänglich wurden. An mehreren wissenschaftlichen Gemeinschaftsarbeiten des Deutschtums in Polen hatte er Anteil. Mit Victor Kauder gab er die „Deutschen Monatshefte in Polen“ heraus, eine „kulturpolitische Zeitschrift für das Auslandsdeutschtum.“ Grundlegend ist seine „Einführung in die deutsche Sippenforschung in Polen“. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Lattermann von polnischen Sicherheitsorganen in den Osten verschleppt. Seine wissenschaftlichen Leistungen wurden 1941 von der Universität Breslau durch Verleihung des Coppernicus-Preises der Johann-Wolfgang-Goethe-Stiftung und 1944 des Clausewitz-Preises gewürdigt. Im Januar 1945 mußte Lattermann Posen verlassen.