Biographie

Lenz, Siegfried

Herkunft: Ostpreußen
Beruf: Schriftsteller
* 17. März 1926 in Lyck/Ostpr.
† 7. Oktober 2014 in Hamburg

Am 7. Oktober 2014 starb Siegfried Lenz, ein deutscher Autor von Weltrang, ein engagierter Sozialdemokrat und einer der letzten großen Schriftsteller, die ihre Wurzeln in Ostpreußen haben, im Alter von 88 Jahren. Lenz war ein Vielschreiber, sein Gesamtwerk umfasst mehr als einhundert Veröffentlichungen aus nahezu allen Sparten literarischen Schaffens, von der Kurzgeschichte bis zum Kriminalroman. Im Rahmen eines kurzen Aufsatzes kann nur schwerpunktmäßig darauf eingegangen werden. Im Blickpunkt sollen dabei diejenigen Werke stehen, die sich mit seiner ostpreußischen Heimat und ihrem Verlust befassen, sowie diejenigen seiner Werke, die das zentrale Thema der Übereinstimmung oder der möglichen Divergenz zwischen Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein beinhalten.

Siegfried Lenz wurde am 26. März 1926 in in Lyck (Ostpreußen), heute Elk (Polen) geboren. Lyck liegt im südlichen Ostpreußen, in Masuren. Es galt und gilt als die Perle Masurens. In seinem Roman Heimatmuseum ist Lyck unter der Bezeichnung Lucknow erkennbar.

Lenz war der Sohn eines Zollbeamten, der jedoch seine Mutter verließ. Auch die Mutter und die jüngere Schwester verließen den Jungen, der bei seiner Großmutter aufwuchs. Die Mutter, Luise Lenz, und die jüngere Schwester lebten später in Braunsberg (heute Braniewo in Polen). Seine Mutter heiratete wieder und flüchtete 1945 wahrscheinlich nach Westdeutschland.

Die eigentliche menschliche und politische Heimat des jungen Siegfried wurde das Deutsche Jungvolk, die Kinderorganisation der Hitlerjugend. Er war ein begeisterter Pimpf. Später schrieb er mit einer gewissen Selbstironie, dass er den „Oberpimpf“ Adolf Hitler verehrt habe. Das Führerhauptquartier „Wolfs­schanze“ bei Rastenburg war nicht weit entfernt, daher muss­ten die Pimpfe von Lyck die durchfahrende NS-Promi­nenz bejubeln. Göring, Goebbels, den ostpreußischen Gauleiter Koch und Adolf Hitler selbst. Als die deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 in Polen einmarschierte, stand Lenz am Straßenrand und bejubelte „das feldgraue Unglück“ (Erich Ma­letze, Siegfried Lenz. Eine biographische Annäherung, S. 19).

Der 13-jährige Lenz fiel seinen Lehrern als hochbegabter Junge auf. Er machte zunächst ein Landjahr, ein Jahr des Lernens und der landwirtschaftlichen Arbeit, in dem Dorf Saugen bei Heydekrug im nördlichen Ostpreußen mit, ehe er die weiterführende Schule in Kappeln an der Schlei in Schleswig-Holstein besuchen konnte. Dort erlangte er in einem „Crashkurs“ die Oberschulreife.1943 legte er in Samter in Westpreußen, in der Nähe von Posen (heute: Poznan/Polen) das Notabitur ab. Zur Ausbildung gehörte neben den üblichen Abiturfächern auch Wehrertüchtigung. Unteroffiziere, die durch Verwundungen nicht mehr frontdiensttauglich waren und junge Offiziere, „hoch dekoriert und nur mäßig verstümmelt“, unterwiesen die angehenden Abiturienten in der Kriegskunst. Während der Ferien war die Teilnahme an Wehrertüchti­gungslagern Pflicht. Lenz, der schon als Kind Angeln und Schwimmen als großes Vergnügen empfand und an der Schule den Spitznamen „Seemann“ hatte, meldete sich freiwillig zur Kriegsmarine. Später bekannte er: „Ich hielt mich für einen Favoriten der einflussreichen Wassergeister… und ich glaubte mich in der Lage, zunächst Nord- und Ostsee, danach alle anderen Ozeane von den Schiffen unserer Feinde nachhaltig zu reinigen“ (ebd., S. 25).

Seine militärische Grundausbildung bei der Marine erhielt Lenz in Stralsund. Die üblichen Schikanen gegen Rekruten ertrug er als „unerlässliches Vorspiel“ (ebd., S. 26). Am 2. Mai 1944 ging er an Bord des Panzerschiffes „Admiral Scheer“, dessen Heimathafen Gotenhafen (Gdynia) war. Lenz galt als Offiziersanwärter. Er war zuständig für die 15 cm-Geschütze der Schiffsartillerie auf der Steuerbordseite des Panzerschiffs und außerdem Kuttergast, also im Notfall zuständig für die Bedienung der Rettungsboote.

Am 20. April 1944 trat Siegfried Lenz in die NSDAP ein.

Im Herbst 1944 operierte die „Admiral Scheer“ in der östlichen Ostsee und beteiligte sich im November 1944 am Kampf um die Insel Ösel. Im Januar 1945 beschoss sie sowjetische Stellungen in der Nähe von Memel (heute Klaipeda, Litauen). Danach lief sie in den Pillauer Seekanal ein und gewährte den eingeschlossenen Verbänden der Wehrmacht Feuerschutz. Im März 1945 war das Schiff reparaturbedürftig. Es nahm in Pillau (heute: Baltijsk/Rußland) Flüchtlinge und Verwundete an Bord.

Sowjetische Bomber und U-Boote griffen die „Admiral Scheer“ an. Es gab Tote und Verletzte. Am 5. März 2014 erinnerte sich Siegfried Lenz an seine Dienstzeit auf der „Admiral Scheer“: „Ich hatte durchaus Situationen in meinem Leben, wo ich Angst hatte… Ich war am Ende des Krieges Seekadett auf der „Admiral Scheer“. Und wenn eine Staffel oder eine Schwa­dron ein Schiff angriffen in der Ostsee, fragte man sich, was danach geschieht. Man lebt ja antizipatorisch und nimmt vorweg, was geschehen könnte, wenn russische Bomber oder Torpedos dein Schiff versenken. Im antizipatorischen Sinne überlegt man dann: Wie wirst du dich retten? Man denkt auch an sich selbst.“ (Interview von Jörg Magenau mit Helmut Schmidt und Siegfried Lenz, in: Jörg Magenau, Schmidt-Lenz. Geschichte einer Freundschaft, Hoffmann & Campe, Hamburg 2014, S. 243)

Aber Ende März 1945 erreichte das Schiff zunächst den rettenden Hafen Kiel. Die meisten der 1200 Mann Besatzung, darunter auch Siegfried Lenz, sowie 800 Flüchtlinge und 200 Verwundete, konnten von Bord gehen. Etwa 150 der insgesamt 400 Seekadetten wurden mit einem Sonderzug zur Marineschule nach Flensburg gebracht, um ihre Ausbildung abzuschließen. Am 20. April 1945, dem Geburtstag Adolf Hitlers, erhielt Lenz die Ernennung zum Fähnrich zur See und die neue Uniform. Zehn Tage später brachte sich Hitler im Bunker der Reichskanzlei in Berlin um, die reparaturbedürftige „Admiral Scheer“ war bereits am 9. April 1945 von britischen Bombern in der Kieler Förde versenkt worden. Von Flensburg aus wurde Lenz in das noch deutsch besetzte Dänemark abkommandiert, wo er seinen Dienst auf dem Hilfskreuzer „Hansa“ antreten sollte. Von diesem Schiff desertierte Lenz und begab sich nach der deutschen Teilkapitulation vom 5. Mai 1945 (für die deutschen Streitkräfte in Norwegen, Dänemark und Norddeutschland) in britische Gefangenschaft. Später verarbeitete Lenz diese letzten Kriegstage in der Erzählung Ein Kriegsende, die auch verfilmt wurde.

In Kriegsgefangenschaft war Lenz in dem britischen Sammellager Witzwort auf der Halbinsel Eiderstedt in Nordfriesland, in der Nähe von Husum. Unterbringung und Verpflegung der Gefangenen ließen zu wünschen übrig, denn die britische Besatzungsmacht war nicht auf den massenhaften Zustrom der zurückströmenden deutschen Soldaten aus Norwegen und Dänemark eingerichtet. Etwa 50000 bis 80000 Gefangene sollen hier untergebracht gewesen sein. Immerhin gestatteten es die Briten, dass deutsche Zivilisten Brot in das Lager brachten und bemühten sich darum, die Gefangenen nach der Genfer Konvention zu behandeln. Lenz verbesserte seine Situation dadurch, dass er für die britische Entlassungskommission dolmetschte, bis er selbst sein Entlassungsdokument bekam, das ihm zum Empfang einer Lebensmittelkarte berechtigte.

Aus britischen Zeitungen erfuhr er zum ersten Male das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen. Aus ihnen erfuhr er auch, dass Ostpreußen nach dem Willen der Sieger zwischen Russen und Polen aufgeteilt wurde und die deutsche Bevölkerung vertrieben werden sollte. Ihm wurde klar, dass ihm die Rückkehr in die angestammte Heimat verwehrt war. Er ging nach Hamburg, das ihm zur zweiten Heimat werden sollte.

In Hamburg lebte er zunächst vom Schwarzhandel mit Schnaps und Zigaretten. 1947 trug er sich an der Hamburger Universität für die Fächer Anglistik, Philosophie und Literaturwissenschaft ein. Er brach jedoch nach kurzer Zeit das Studium ab und nahm 1948 eine Stelle als Volontär bei der Zeitung „Die Welt“ an. Zu seinen Förderern gehörte der englische Hauptmann Willy Haas, ein Prager deutscher Jude, der als „kultureller Berater“ bei der „Welt“ tätig war. Dort lernte er auch seine acht Jahre ältere spätere Ehefrau Liselotte kennen. 1949 heirateten sie, im April 1949 bezogen sie ihre erste gemeinsame Wohnung in der Hamburger Isestrasse.

1951 erschien sein erster Roman Es waren Habichte in der Luft: Thema der Handlung ist die Flucht des russischen Volksschullehrers Stenka vor den Bolschewisten im Finnland der Jahre 1917 /18, der von dem kommunistischen Funktionär Aati verfolgt wird. Er gelangt bis an die Grenze, wird aber angeschossen und verblutet nach geglückter Flucht. Über den dunklen Wäldern und weiten Seen Finnlands sind ständig Habichte in der Luft, Symbole für Bedrohung, Verfolgung und Unheil.

Dieser Roman beweist, dass Lenz ein Gegner nicht nur des Nationalsozialismus, sondern auch des ebenso menschenverachtenden kommunistischen Systems war. Wahrscheinlich war er auch ein literarischer Tribut an den „Kongress für kulturelle Freiheit“, mit dem Lenz schon frühzeitig Kontakt aufgenommen hatte und der sich vor allem für die Freiheit Westberlins eingesetzt hatte. Flucht vor kommunistischer Gewaltherrschaft, tote und verletzte Flüchtlinge, das sollte für eine sehr lange Zeit ein Thema in Deutschland bleiben.

Zu Unrecht ist diesem Roman von vielen Literaturkritikern ein geringerer Stellenwert als den anderen Büchern von Lenz zugewiesen worden, auch wenn das Erstlingswerk noch einige stilistische Schwächen aufwies. Thomas Mann fand das Buch immerhin „nicht schlecht“.

Lenz selbst hat Unzulänglichkeiten später eingeräumt. Aber er sah nunmehr seine Berufung als Schriftsteller und kündigte seinen Posten bei der „Welt“ im Herbst 1951 auch deswegen, weil seine Frau Liselotte entlassen worden war. Lenz nahm eine Stelle beim NWDR an, verfasste Hörspiele und betätigte sich auch als Sprecher.

1952 nahm er zum ersten Mal an einem Treffen der „Gruppe 47“ teil, einer Gruppe renommierter deutscher Schriftsteller der Kriegsgeneration, die sich vor allem die Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Vergangenheit zum Ziel gesetzt hatte.

1953 erschien sein zweiter Roman Duell im Schatten. Dieses Buch wurde von den Literaturkritikern zumeist negativ beurteilt. Aber Lenz ließ sich in seinem Schaffensdrang nicht beirren.

1955 erschien sein Kurzgeschichtenband So zärtlich war Suley­ken. Es handelt sich um eine Hommage an die Menschen seiner masurischen Heimat. Siegfried Lenz beschreibt die Zusammensetzung der Bevölkerung Masurens: „… eine Mischung aus pruzzischen Elementen und polnischen, aus brandenburgischen, salzburgischen und russsischen.“ Er betonte: „Diese Geschichten sind zwinkernde Liebeserklärungen an mein Land“.

Die masurischen Geschichten wurden zum Bestseller. Sie brachten den Westdeutschen den Charakter der Ostpreußen näher, und sie waren einer der wichtigsten Gründe dafür, dass er im Jahre 1961 den Kulturpreis der Ostpreußischen Landsmannschaft erhielt. Ein weiteres Buch über Ostpreußen, der Roman Heimatmuseum, erschien erst im Jahre 1978. In diesem Roman wird geschildert, wie der Teppichwirker Zygmunt Rogalla das von ihm selbst unter schweren Opfern aufgebaute masurische Heimatmuseum in Schleswig-Holstein zerstört und sich dabei schwerste Brandverletzungen zuzieht. Er will damit einem möglichen politischen Missbrauch des Heimatgedankens entgegenwirken.

Gegen Ende des Romans wird jedoch auch deutlich, dass man sich verletzt, wenn man die Schätze der Vergangenheit aus der Heimat verbrennt – und dass dieser Versuch letzten Endes zwecklos ist: „Die gehüteten Befunde sind zerfallen, die Spuren gelöscht. Die Vergangenheit hat zurückbekommen, was ihr gehört und was sie uns nur vorübergehend lieh. Schon aber regt sich das Gedächtnis, schon sucht und sammelt Erinnerung in der unsichtbaren Stille des Niemandslands“ (Siegfried Lenz, Heimatmuseum. 18. Auflage 2014, Deutscher Taschenbuchverlag München, S. 799).

Vor allem aber ist Heimatmuseum eine gnadenlose Abrechnung mit der ostpreußischen Nazi-Clique um Gauleiter Koch, die sich die besten Fluchtmöglichkeiten sicherte, während sie die Zivilbevölkerung zum Ausharren zwang und Kinder und Greise in den Kampf schickte und sie alle der russischen Rachsucht aussetzte. „Die Reschats – und es waren nicht nur die in Lucknow – beschworen und wiegelten ab, sie nötigten uns mit ihren Möglichkeiten zu bleiben, während ihre eigenen Fluchtwagen schon längst betankt, ihre Sonderabteile reserviert, die schnellen Boote und Eisbrecher schon unter Dampf gesetzt waren, die sie über das Haff, die sie über die Ostsee bringen sollten“ (ebd., S. 652). Reschat heißt in dem Roman ein nationalsozialistischer Parteifunktionär.

Siegfried Lenz selbst hielt Heimatmuseum für sein wichtigstes Buch. In diesem Buch hatte er mit den Nationalsozialisten abgerechnet, die seine kindliche und jugendliche Begeisterungsfähigkeit missbraucht hatten. Der Historiker Heinz Schön bestätigt in seinem Buch Ostsee 45 die Beobachtungen von Siegfried Lenz. Er schreibt, dass zu den Gründen der verspäteten Räumung Ostpreußens die Sabotage der Vorbereitung und die Sabotage der Durchführung durch Gauleiter Koch zählten. (Heinz Schön, Ostsee 45. Menschen –Schiffe – Schicksale, S. 648). Heimatmuseum erreichte nur den vierten Platz auf der deutschen Bestsellerliste.

Zum Welterfolg wurde jedoch sein 1968 erschienener Roman Deutschstunde, der den pervertierten Pflichtbegriff unter dem Nationalsozialismus anprangert. Der Schüler Siggi Jespen soll eine Strafarbeit über das Thema „Die Freuden der Pflicht“ schreiben. Er erinnert sich an seinen Vater, den nördlichsten Polizeiposten Deutschlands, der das Malverbot für den Maler Max Ludwig Nansen überwachen soll, dessen Werke als „entartete Kunst“ gelten. Die Strafarbeit wird zur Schilderung einer Täter-Opfer-Beziehung. Geschildert wird das reale Schicksal des Malers Ernst Nolde.

Deutschstunde traf den Zeitgeist des Jahres 1968, als sich Teile einer jungen Generation nicht nur von einem pervertierten, sondern von jeglichem Pflichtbegriff verabschiedeten. Das Buch erschien auch in kleinen Auflagen in kommunistisch regierten Staaten, obwohl gerade in diesen Staaten Maler und bildende Künstler wegen „Formalismus, westlicher Dekadenz, usw.“ von den Funktionären drangsaliert, schikaniert und verfolgt wurden.

Vom Pflichtbegriff handeln auch andere Werke von Lenz, beispielsweise die schon 1960 erschienene Erzählung Das Feuerschiff. Der Kapitän des Feuerschiffs „Borkum Riff“, das außer Dienst gestellt werden soll, versucht den ihm erteilten Auftrag, durch die Abgabe von Signalen für die Sicherheit der Schifffahrt vor der norddeutschen Küste zu sorgen, bis zuletzt durchzuführen, auch als eine Bande sich als Schiffbrüchige ausgebende Krimineller an Bord kommt. Er bemüht sich um Deeskalation zwischen der Crew und den kriminellen Eindringlingen, bis die Situation das Eingreifen der Polizei erfordert. Bei den Auseinandersetzungen mit den Verbrechern wird Kapitän Johann Freytag schwer verletzt, gewinnt aber die Achtung seines Sohnes wieder, der seinen Vater wegen seiner besonnenen und zögerlichen Haltung als Feigling betrachtet hatte.

Auch die Erzählung Ein Kriegsende hat das Verhältnis zwischen Pflicht und Verantwortung zum Inhalt. Der Kapitän eines deutschen Schnellbootes sieht es als seine Pflicht an, den ihm erteilten Auftrag zur Rettung von Flüchtlingen aus Kurland durchzuführen, der Erste Offizier hält dies für aussichtslos, die Mannschaft will sich in Kriegsgefangenschaft begeben und meutert nach der Teilkapitulation der deutschen Streitkräfte in Norddeutschland am 5. Mai 1945. Die Meuterer werden festgenommen und vor ein Kriegsgericht gestellt, der Marinerichter fällt im Interesse der Aufrechterhaltung der Disziplin in der Truppe Todesurteile, die auch vollstreckt werden. Jeder glaubt, nur seine Pflicht zu tun, jeder macht sich in gewisser Weise schuldig. Die größte Schuld trifft nach meiner Meinung allerdings den Marinerichter, der trotz der aussichtslosen Kriegslage auf Fahnenflucht erkennt und Todesurteile verhängt und ihre Vollstreckung veranlaßt.

Lenz zwingt den Leser zum Nachdenken, er zwingt ihn, sich die Frage zu stellen: Was würdest du in dieser Situation unternehmen? Das ist sein großes Verdienst.

Siegfried Lenz erhielt zahlreiche Literaturpreise und Ehrungen. Unter den Literaturpreisen sind besonders hervorzuheben: der Literaturpreis der Freien und Hansestadt Bremen (1962), der Thomas-Mann-Preis der Freien und Hansestadt Lübeck (1984), der Manes-Sperber-Preis der Österreichischen Bundesregierung (1985), der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1988), der Heinz-Galinski-Preis (1989), der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt (1999), der Hansepreis für Völkerverständigung (2002), sowie der Hermann-Ehlers-Preis der Hermann-Eh­lers-Akademie in Kiel 2005. Zu den Ehrungen, die in besonders gefreut haben dürften, zählen die Ehrenbürgerschaft von Hamburg (2002), die Ehrenbürgerschaft des Landes Schleswig-Holstein (2004) und die Ehrenbürgerschaft der polnischen Stadt Elk, seiner masurischen Heimatstadt Lyck, im Jahre 2013. Bei der Trauerfeier am 28. Oktober 2014 im Hamburger Michel hob Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die enge Verbundenheit von Lenz mit seinen beiden Heimatstädten, Hamburg in Deutschland und Elk in Polen, her­vor.

Lenz verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Hamburg und in Tetenhusen auf Nordfriesland. Am 5. Februar 2006 verstarb seine von ihm über alles geliebte Ehefrau Liselotte. Danach war er einem psychischen Zusammenbruch nahe und durchlebte eine Schaffenskrise, aber er raffte sich wieder auf und schrieb weiter.

2010 heiratete er die Dänin Ulla Reimers, die schon vorher mit der Familie Lenz befreundet gewesen war. Ulla wurde ihm eine treue Weggefährtin im Alter. Die letzten Monate seines Lebens verbrachte der gesundheitlich schwer angeschlagene Lenz in einer Seniorenresidenz an der Hamburger Elbchaussee.

Im Frühjahr 2014 gab er bekannt, dass er seinen literarischen Nachlass dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar zur Verfügung stellen würde und im Juni 2014 gründete er die gemeinnützige Siegfried-Lenz-Stiftung in Hamburg-Barmbek, die sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung seines Werkes widmen soll und seit 2014 den Siegfried-Lenz-Preis vergibt. Erster Preisträger wurde der israelische Schriftsteller Amos Oz.

Am 7. Oktober 2014 starb Lenz. Seine Witwe Ulla respektierte seinen letzten Wunsch, neben seiner ersten Ehefrau Liselotte auf dem Friedhof Hamburg-Großflottbek beigesetzt zu werden. Am 28. Oktober gab es eine bewegende Trauerfeier mit mehr als 2000 Gästen. Zu den Rednern zählten Altbundeskanzler Helmut Schmidt, Bundesaußenminister Steinmeier und der Hamburger Oberbürgermeister Olaf Scholz, zu den Trauergästen viele Schriftsteller und Literaturkritiker, auch sein Verleger Kurt Ganske vom Verlag Hoffmann & Campe, der die meisten seiner Werke veröffentlicht hat.

Lenz fühlte sich als Anwalt der „kleinen Leute“. Dies brachte er bereits in So zärtlich war Suleyken zum Ausdruck: „… was hier vielmehr gefunden wurde, war das unscheinbare Gold der menschlichen Gesellschaft, Holzarbeiter und Bauern, Fischer, Deputatarbeiter und Besenbinder.“ (Siegfried Lenz: So zärtlich war Suleyken. Masurische Geschichten, 39. Auflage 2014, S. 117). Die „kleinen Leute“ dankten es ihm dadurch, dass sie seine Bücher lasen und ihm zum literarischen Ruhm und finanziellen Wohlstand verhalfen.

Mit Siegfried Lenz hat uns nicht nur ein großer Schriftsteller, sondern auch ein politisch engagierter Bürger verlassen. Sein Herz schlug für die deutsche Sozialdemokratie, die er mit „kritischer Sympathie“ begleitete. Im Jahre 1958 unterzeichnete er einen Aufruf gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr, da dies seiner Ansicht nach die deutsche Wiedervereinigung unmöglich gemacht hätte. 1965 beteiligte er sich gemeinsam mit Günter Grass an der Wählerinitiative Nord (WIN), die sich für die SPD und für die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als endgültige deutsche Ostgrenze einsetzte. 1970 begleitete er Bundeskanzler Willy Brandt auf seiner Reise nach Warschau zur Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrages. Dies führ­te zu Verstimmungen zwischen ihm und den Landsmannschaf­ten der Vertriebenen, die darauf beharrten, dass die Grenzfrage erst nach Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland geregelt werden könne. Seit der Mitte der 1960er Jahre war er mit Helmut Schmidt befreundet. Diese Freundschaft hielt auch während der Kanzlerschaft Helmut Schmidts an. Lenz gehörte auch zu den Beratern Helmut Schmidts, als im Oktober 1977 die Lufthansa-Maschine „Landshut“ von den Terroristen der Rote-Armee-Fraktion entführt wurde und als 1979 durch den NATO-Doppelbeschluss das atomare Gleichgewicht wiederhergestellt werden sollte.

Der Literaturwissenschaftler Jörg Magenau hat dieser über 50 Jahre dauernden Freundschaft in seinem Buch Schmidt-Lenz. Geschichte einer Freundschaft da dankenswerter Weise ein Denkmal gesetzt.

Helmut Schmidt bezeichnete in seiner Trauerrede am 28.10.20 14 seinen verstorbenen Freund als einen Ombudsmann des menschlichen Anstands, als einen Menschen von großer Freundlichkeit und Bescheidenheit und als einen Mann ohne erkennbare Schwächen.

Bei allen Differenzen, die es gegeben haben mag, wir verneigen uns in Ehrfurcht vor einem großen Ostpreußen, einem großen Deutschen und guten Europäer.

Werke: Das Feuerschiff. Unter Mitarbeit von Florian Gärtner, Jan Fedder, Axel Milberg, Werner Wölbern, Tobias Schenke, Christian Tasche et al. – Die Debatte. – Die Erzählungen. 1949 – 1984. Autoris, Ausg. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 10527). – Die soziale Wirklichkeit in der amerikanischen Literatur. – Kopflos in die Unterwelt. Werkausgabe in Einzelbänden, Hamburg: Hoffmann & Campe. – Das Kabinett der Konterbande, Hamburg: Hoffmann & Campe 1956. – Das schönste Fest der Welt, Hamburg: Hans-Bredow-Inst. (Hörwerke der Zeit, 7) 1956. – Stimmungen der See. Erzählungen; mit einem autobiographischen Nachwort, Stuttgart: Reclam (Universal-Bibliothek 8662) 1962. – Der Spielverderber. Erzählungen, 3. Aufl. Hamburg: Hoffmann & Campe 1966. – Der Mann im Strom, Roman. 5. Aufl. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 102) 1969. – Das Vorbild, Roman. Lizenzausgabe Stuttgart: Deutscher Bücherbund 1975. – Die Kunstradfahrer und andere Geschichten, Hamburg: Agentur des Rauhen Hauses (Benjamin-Taschenbuch 3) 1976. – Generationen – Auseinandersetzung oder Begegnung, hrsg. v. Franz-Josef Scheuren (Schöninghs deutsche Textausgaben 29197) 1976. – Ein Haus aus lauter Liebe. Ausgewählte Erzählungen. 1. Aufl. Berlin: Aufbau-Verlag 1977. – Es waren Habichte in der Luft, Roman. 11. Aufl. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1977. – Einstein überquert die Elbe bei Hamburg 1978. – Beziehungen. Ansichten u. Bekenntnisse zur Literatur. Ungekürzte Ausg., 5. Aufl., 47.-56. Tsd. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 800) 1979). –Elfenbeinturm und Barrikade. Erfahrungen am Schreibtisch. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe 1983. – Exerzierplatz, Roman. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe 1985. – Auf Verlegers Rappen. Von Büchermachern und Buchverkäufern, hrsg. v. Hans Jordan. München: Ehrenwirth 1986. – Die Augenbinde, Schauspiel. 57. – 59. Tsd. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt (Rororo 1284) 1986. – Das Wrack. Ungekürzter Text. 2. Aufl. 21.-40. Tsd. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 5920) 1987). – Ein Haus aus lauter Liebe, Erzählungen; vereinfachte Fassung für Deutsch als Fremdsprache. München: Klett Ed. Deutsch (Lesen leicht gemacht) 1991. – Lehmanns Erzählungen oder So schön war mein Markt. Aus den Bekenntnissen eines Schwarzhändlers. Im Text ungekürzte Ausg. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 11473) 1991. – Über das Gedächtnis. Reden und Aufsätze. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann u. Campe 1992). – Die Auflehnung, Roman. Ungek. Ausg. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 12155) 1996. –Arnes Nachlaß, Roman. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe 1999). – Der Mittelpunkt der Welt, in: Goethe: Johann Wolfgang, S. 70-72 1999. –Essays. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe (Werkausgaben in Einzelbänden/Siegfried Lenz, 20) 1999. – Literatur – Ende des Gutenberg-Zeitalters? In: Was steht uns bevor?: Mutmaßungen über das 21. Jahrhundert; aus Anlaß des 80. Geburtstages von Helmut Schmidt, S. 229-237, 1999. – Lotte soll nicht sterben. København: Aschehoug (Easy readers A) 1999. – Duell mit dem Schatten, Roman. Ungek. Ausg. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 12744) 2000). – Schreiben ist Handeln. Marion Gräfin Dönhoff zum Gedächtnis., in: Frankfurter Allgemeine: Zeitung für Deutschland (60), S. 45, 2002. –Fundbüro, Roman. Rheda-Wiedenbrück u.a.: RM-Buch-und-Medien-Vertrieb 2003. – Über den Schmerz, in: Neurobiologie und Philosophie zum Schmerz: Referate, gehalten auf der Tagung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften, Hamburg, am 6./7. Februar 2004 …, S. 143-152, 2004. – Zaungast. Ungekürzte Ausg. München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv 13436) 2006. – Hamburg. Der Geist und die Seele der Stadt, in: Häfen, S. 100–108, 2008. – Der Anfang von etwas. Meistererzählungen, 1 CD. Hamburg: Hoffmann und Campe 2009. – Die Versuchsperson. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe 2011. – Amerikanisches Tagebuch 1962. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe2012. Online verfügbar unter https://www.vlb.de/GetBlob.aspx?strDisposition=a&strIsbn=9783455404227. – Amerikanisches Tagebuch 1962. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe 2012). –Die Flut ist pünktlich, Auswahllesung. Angela Schmid und Vlatko Kucan. Norddeutscher Rundfunk. 1 CD (72:52 Min.). Hamburg: Hoffmann und Campe 2014).Deutschstunde,  Roman. 45. Aufl. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2014). –  Heimatmuseum, Roman: Deutscher Taschenbuch Verlag. 18. Aufl. München 2014. – So zärtlich war Suleyken. Masurische Geschichten. Fischer Taschenbuch Verlag, 59. Auflage. Frankfurt am Main 2014). –Siegfried Lenz/Günter Berg, Die Flut ist pünktlich, Meistererzählungen. 2. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe 2014. – Siegfried Lenz/Hanjo Kesting, Ein geretteter Abend, Lesung, Gespräch. 2 CDs. Hamburg: Hoffmann und Campe 2002. – Siegfried Lenz/Hanjo Kesting (Hrsg.), Wasserwelten. Von Meer und Küste, Fluß und Hafen, Wracks und Tauchern und dem Glück, einen Fisch zu fangen; [eine Sammlung]. 1. Aufl. Hamburg: Marebuchverlag (Marebibliothek 34) 2007. – Siegfried Lenz/Marcel Reich-Ranicki, Reden anläßlich der Verleihung des Goethepreises der Stadt Frankfurt am Main an Siegfried Lenz. 28. August 1999. Im Handel nicht erhältliche Freundesgabe. Hamburg: Hoffmann und Campe 1999). – Siegfried Lenz/Marcel Reich-Ranicki, Die Erzählungen. 1. Aufl. Hamburg: Hoffmann und Campe 2006). Online verfügbar unter https://www. gbv.de/ dms/faz-rez/FD120060812759898.pdf. – Siegfried Lenz/Karol Sauerland/Barbara Surowska/Buschmann, Roswitha In der Nacht wandern die Bäume. Ein polnisches Lesebuch. Luzern: Reich (Edition Reich) c 1983). – Lenz, Siegfried/Thöni, Gion Peder, Lenz, Siegfried. Schi tgerign era chel Suleica. 4 istorgias or da So zärtlich war Suleyken. Turitg, Coira: Ovra svizra da lectura per la giuventetna; Leia Rumantscha (Ovra svizra da lectura per la giuventetna, 1802) c 1987). – Siegfried Lenz/Dieter Zarnitz, Am Rande des Friedens. Düsseldorf: Nora Handpresse (Druck der Nora-Handpresse, 26) 1990.

Lit.: Wolfgang Koeppen, Siegfried Lenz (1972). 1. Aufl. – Auf Augenhöhe … Geburtstags-Matinee für Ehrenbürger Siegfried Lenz (85) – auch Alt-Kanzler Schmidt (92) gratulierte, in: Hamburger Morgenpost: MOPO; unabhängige Tageszeitung für Norddeutschland, S. 1,8, 2011. – Inge Adriansen, Die süderjütische Kaffeetafel – Mythos und Tradition. Kulturgeschichtliche Anmerkungen zu Siegfried Lenz‘ Erzählung „Kummer mit jütländischen Kaffeetafeln“, in: Nordelbingen: Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins 82 (2013), S. 173–201. – Thomas Andre, „Siggi, wie geht es Ihnen?“. Helmut Schmidt ist 95, Siegfried Lenz 88 – beide Hamburger verbindet eine lange Freundschaft. Jetzt erscheint ein Buch über die einzigartige Verbindung von Macht und Geist, in: Hamburger Abendblatt 67 (2014), S. 6. – Peter Bamm, Siegfried Lenz, Gustave Flaubert, Katharina Steiner, Bettlektüre für Bücherfreunde. Bern, München: Scherz-Verlag 1968). – Winfried Bassmann, Siegfried Lenz. Sein Werk als Beispiel für Weg und Standort der Literatur in der Bundesrepublik Deutschland. Zugl.: Frankfurt/M., Diss., 1976. Bonn: Bouvier (Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft 222) 1976). – Günter Berg, Liselotte und Siegfried Lenz auf Sardinien, 1953. – Wolfgang Beutin, „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz. Eine Kritik. Mit e. Anh.: Vorschule d. Schriftstellerei. Hamburg: Lüdke (Lynx-Druck, 2) 1970). – Jobst-Ulrich Brandt/Margot Zeslawski, Erfundene Erinnerung. Vor 70 Jahren verließ der Schriftsteller Siegfried Lenz seine ostpreußische Heimat, die ihn so geprägt hat; jetzt kehrte er erstmals zurück – zusammen mit FOCUS-Redakteuren, in: Focus: das moderne Nachrichtenmagazin (43), S. 124–127, 2011. – Imke Friedrichsen, Frauenfiguren bei Siegfried Lenz in den Romanen „Das Vorbild“, „Heimatmuseum“, „Der Verlust“, „Die Klangprobe“ und „Die Auflehnung“. Univ., M.A.-Kiel, 2001. Joachim Gauck/Helmut Schmidt/Hildegard Hamm-Brücher/Christoph Bertram/Elisabeth Noelle-Neumann/Robert Leicht et al., Alte Tugenden, neue Werte. Das Wohlergehen des Gemeinwesens setzt Gemeinsinn voraus, in: Zeit-Punkte, S. 6–25, 1994). – Matthias Gretzschel, „Deutschstunde“ für junge Leser. Weilheimer Literaturpreis an Siegfried Lenz, in: Hamburger Abendblatt 54 (60), S. 6, 2001. – Klaas Jarchow, Lenz, Siegfried „Augenöffnende Erlebnisse, weil ich vorher nichts davon kannte“. Erst das Lesen und dann das eigene Schreiben; ein Gespräch mit Siegfried Lenz; das Gespräch führte Klaas Jarchow, in: „Dann waren die Sieger da“: Studien zur literarischen Kultur in Hamburg; 1945-1950, S. 80-888, 1999. – Konrad Kenkel, Die Heimatproblematik in den Romanen Heimatmuseum (1978) von Siegfried Lenz, Kein schöner Land (1983) von Silvio Blatter und Schöne Tage (1974) von Franz Innerhofer. – Hanjo Kesting, Der Schriftsteller-Freund. 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Bild: Siegfried Lenz als fröhlicher Geschichtenerzähler, in: Erich Maletzke. Siegfried Lenz, S. 168.

Johann Frömel