Sein Name lebt noch heute im „Lette-Verein“. Geboren in Kienitz (Neumark), stand Lette seit 1821 im preußischen Staatsdienst, seit 1843 im Innenministerium, seit 1844 im Staatsrat. 1845 wurde er Präsident des Revisionskollegiums für Landeskultursachen. Er gehörte 1848 dem Frankfurter Parlament, 1852-1858 als Liberaler der preußischen Zweiten Kammer an, wurde jedoch 1854 wegen Opposition in der Kammer aus dem Staatsrat und dem Landesökonomiekollegium entlassen. Lette war Hauptbegründer des Volkswirtschaftlichen Kongresses und gründete 1866 in Berlin einen Verein zur Förderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts, um die Bildung und Berufsvorbereitung der Frauen und Mädchen – ursprünglich nur für Töchter der höheren und mittleren Stände gedacht – durch Lehranstalten, Werkstätten, Berufsberatung und Stellennachweise zu verbessern. Dieser „Lette-Verein“ beeinflußte die Reform des preußischen Mädchen-Schulwesens ab 1906 und wurde vorbildlich für alle Frauen-Berufsausbildungsanstalten in Deutschland. Seinen Verein gründete Lette nach dem Vorbild von Shaftesburys „National Association for Social Science“, er stellte ihn unter den Schutz der damaligen Kronprinzessin Victoria.
(1968)