Biographie

Lietz, Hermann

Herkunft: Pommern
Beruf: Pädagoge, Schulreformer
* 28. April 1868 in Dumgenewitz/Rügen
† 12. Juni 1919 in Haubinda

Der Schulreformer und Pädagoge wurde als Sohn eines Gutsbesitzers auf Rügen geboren. Als Schüler von Eucken und Rein befaßte sich der angehende Theologe in Jena mit den pädagogischen Theorien Herbarts. Er wurde Ober­lehrer an der Universitätsschule und gründete unter dem Einfluß Fichtescher Ideen im Jahre 1898 in Ilsenburg (Harz) das erste Landerziehungsheim, das die Unter­stufe aufnahm. Es folgten die Heime in Haubinda (1901, Mittelstufe) und Bieberstein (1904, Oberstufe). Heimge­meinschaft und Landverbundenheit sind die Grundideen seiner Schöpfung. Lietz sieht das Ideal der Lebensführung in einer Reform des Lebens, die sich mit dem geistigen Erbe des Preußenturns zu einem einfachen, dienstwilligen Stil des Daseins verbindet. Ihm schwebte die Gründung einer einheitlichen deutschen Nationalschule vor (Die deutsche Nationalschule, 1911). Er meldet sich freiwillig im ersten Weltkrieg, zog sich eine schwere Krankheit zu, der er erlag. Nach seinem Tode entstand (1920) die „Stiftung Deut­scher Landerziehungsheime, Hermann-Lietz-Schule“. Die Lebenserinnerungen des großen Pädagogen wurden von A. Andresen herausgegeben.

(1968)