1911 kam Lodgman als Parteiloser in den Wiener Reichsrat, 1912 in den böhmischen Landtag. Bekannt wurde er durch die Überreichung einer Denkschrift an Kaiser Karl im Jahr 1917, die den Plan zum Umbau der Monarchie in einen föderativen Bundesstaat der Nationalitäten behandelte. Nach dem Zusammenbruch setzte er sich als gewählter Landeshauptmann von Deutschböhmen und Führer der deutsch-böhmischen Landesregierung in Reichenberg für das Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen ein. Lodgman war auch Mitglied der österreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen in St. Germain. Im neuen tschechoslowakischen Staat war er der Führer der Deutschen Nationalpartei und Mitglied des Abgeordnetenhauses. 1925 verzichtete er auf sein Mandat und wurde Geschäftsführer der Deutschen Selbstverwaltungskörper in der Tschechoslowakei. Nach der Vertreibung gründete er die Sudetendeutsche Landsmannschaft und wurde ihr erster Sprecher. Außerdem war er Vorsitzender des Verbandes der Landsmannschaften. 1950 schloß er mit General Prchala das Wiesbadener Abkommen als Friedensausgleich zwischen Sudetendeutschen und Tschechen.
(1972)