Biographie

Lodgman von Auen, Rudolf

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Politiker
* 21. Dezember 1877 in Königgrätz
† 11. Dezember 1962 in München

1911 kam Lodgman als Parteiloser in den Wiener Reichs­rat, 1912 in den böhmischen Landtag. Bekannt wurde er durch die Überreichung einer Denkschrift an Kaiser Karl im Jahr 1917, die den Plan zum Umbau der Monarchie in einen föderativen Bundesstaat der Nationalitäten behan­delte. Nach dem Zusammenbruch setzte er sich als gewählter Landeshauptmann von Deutschböhmen und Führer der deutsch-böhmischen Landesregierung in Reichenberg für das Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen ein. Lodgman war auch Mitglied der österreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen in St. Germain. Im neuen tschecho­slowakischen Staat war er der Führer der Deutschen Natio­nalpartei und Mitglied des Abgeordnetenhauses. 1925 ver­zichtete er auf sein Mandat und wurde Geschäftsführer der Deutschen Selbstverwaltungskörper in der Tschechoslowakei. Nach der Vertreibung gründete er die Sudetendeutsche Landsmannschaft und wurde ihr erster Sprecher. Außerdem war er Vorsitzender des Verbandes der Landsmannschaften. 1950 schloß er mit General Prchala das Wiesbadener Abkommen als Friedensausgleich zwischen Sudetendeutschen und Tschechen.

(1972)