Er zählte zu den bedeutendsten Goethe-Kennern unter den Literarhistorikern seiner Zeit. Rechtswissenschaft studierte er in Heidelberg und Berlin, trat 1854 ins Ressort des königlichen Hausministeriums in Berlin ein, wurde 1865 Vortragender Ministerialrat und 1876 Direktor des Königlichen Preußischen Hausarchivs. Als Wirklicher Geheimer Rat trat er 1886 in den Ruhestand. Er war an der Hempelschen Ausgabe der Werke Goethes beteiligt, für die er „Dichtung und Wahrheit“, den „Faust“, die Prosasprüche und Gedichte bearbeitet hat. Ferner gab er Goethes Briefe an Sophie von Laroche und Bettina Brentano heraus und versorgte auch für die Weimarer Goetheausgabe den Gedichtteil. Seit der Gründung der Goethe-Gesellschaft gehörte er dem Vorstand an.
Bibl.: Seile: „Ostdeutsche Biographien“, 1955; Brockhaus Enzyklopädie 1970; Meyers Konversationslexikon, 1896.
(1972)