Biographie

Loerke, Oskar

Herkunft: Westpreußen
Beruf: Schriftsteller, Lyriker
* 13. März 1884 in Jungen/Westpr.
† 24. Februar 1941 in Berlin-Frohnau

Der Schriftsteller und Lyriker Oskar Loerke, Sohn westpreußischer Bauern, studierte in Berlin Forst- und Landwirtschaftslehre sowie Germanistik, Philosophie, Geschichte und Musik. Schon für seine frühe Erzählung „Vineta“ und die erste Gedichtsammlung „Wanderschaft“ (1911) erhielt er 1913 den Kleist-Preis. Sieben weitere Gedichtbände, Pansmusik 1916, die heimliche Stadt 1921, der längste Tag 1926, Atem der Erde 1930, der Silberwald 1934, der Wald der Welt 1936 und Gedichte aus dem Nachlaß folgten. Der Spur des großen Naturlyrikers Wilhelm Lehmann folgend, sieht Loerke das menschliche „Ich“ im „Grundgedanken“ des kosmischen „Du“ geborgen. Neben dem Großstadtthema bleibt er im Kontrast der Natur, vor allem dem heimatlichen ostdeutschen Raum tief verbunden. Zu Lebzeiten, nicht zuletzt infolge Unterdrückung durch das NS-Regime, als Lyriker nur gleichgestimmten literarischen Kreisen bekannt und von ihnen hochgeschätzt, wird er heute gleichrangig neben Rilke und Benn gestellt und als einer der Wegbereiter moderner und dichterischer Sprachdisziplin angesehen. Auch mit dem Roman „Oger“ 1921, hatte er keinen nennenswerten Erfolg, dagegen wurden und werden seine Essays stark beachtet. Als langjähriger Lektor des S. Fischer-Verlages hat er junge Dichtertalente gefördert. Ihm selbst wurde erst nach Veröffentlichung einer zweibändigen Ausgabe „Gedichte und Prosa“ (Suhrkamp-Verlag 1958) im literarischen Leben der Gegenwart angemessene Geltung zuteil, die sich zunehmend auch das Interesse eines breiteren Publikums zu gewinnen scheint.

Bibl.: Herman Kasack, „Oskar Loerke. Charakterbild eines Dichters“. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Jahrgang 1951, 2. Wiesbaden 1952.