In Prag studierte er Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie. Er lehrte in Wien an einer Realschule und wurde später Professor für Physik an der dortigen Universität. In seinen „Chemischen Studien“, die in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie erschienen, veröffentlichte er vor Kekulé die Theorie von der ringförmigen Anordnung der Kohlenstoffatome im Benzolring. 1865 fand er die nach ihm benannte Loschmidtsche Zahl, die Zahl der in einem Mol eines Stoffes enthaltenen Moleküle, die mit dem Formelzeichen N oder L bestimmt wird. In „Oswalds Klassikern“ erschien 1913 seine Schrift über die „Konstitutionsformen der organischen Chemie in graphischer Darstellung“. 1868 erhielt er den Ehrendoktor der Wiener Universität. Er war Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien.
Bibl.: ADB; Neue österreichische Biographie; de Martin: „Joseph Loschmidt“ 1949; R. Schreiber: „100 Jahre Loschmidtsche Zahl“ 1961.
(1971)