Biographie

Loschmidt, Joseph

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Chemiker, Physiker
* 15. März 1821 in Putschirn/Egerland
† 8. Juli 1895 in Wien

In Prag studierte er Mathematik, Naturwissenschaf­ten und Philosophie. Er lehrte in Wien an einer Realschule und wurde später Professor für Physik an der dortigen Uni­versität. In seinen „Chemischen Studien“, die in den Sit­zungsberichten der Wiener Akademie erschienen, veröffent­lichte er vor Kekulé die Theorie von der ringförmigen An­ordnung der Kohlenstoffatome im Benzolring. 1865 fand er die nach ihm benannte Loschmidtsche Zahl, die Zahl der in einem Mol eines Stoffes enthaltenen Moleküle, die mit dem Formelzeichen N oder L bestimmt wird. In „Oswalds Klas­sikern“ erschien 1913 seine Schrift über die „Konstitutions­formen der organischen Chemie in graphischer Darstellung“. 1868 erhielt er den Ehrendoktor der Wiener Universität. Er war Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien.

Bibl.: ADB; Neue österreichische Biographie; de Martin: „Joseph Loschmidt“ 1949; R. Schreiber: „100 Jahre Loschmidtsche Zahl“ 1961.

(1971)