Biographie

Löwenstein, Hubertus Prinz zu

Beruf: Politiker
* 14. Oktober 1906 in Schloß Schönwörth/Tirol
† 28. November 1984 in Bonn

Prinz Hubertus, aus der früher bei Patzau in Westböhmen begüterten fürstlichen Linie Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Nachkomme des Wittelsbachers Friedrich des Siegreichen, vertritt seit Jahrzehnten in Schrift und Rede nachhaltig die „Reichsidee“, d. h. eine auf das Naturrecht gegründete abendländische Gemeinschaft der Völker. Sie liegt seinem Gesamtwerk als Politiker, Historiker, Autor und Publizist zugrunde. Bereits in seiner Hamburger Dissertation 1929, „Umrisse der faschistischen Staatsidee“, erklärte er Nationalsozialismus wie Kommunismus als mit der Reichsidee unvereinbar und forderte ein übergesetzliches Widerstandsrecht gegen beide. Sein erster Leitartikel in der Berliner „Vossischen Zeitung“ vom 12. Juli 1930 sagte den Zweiten Weltkrieg voraus, für den Fall, daß Hitler an die Macht käme. Er war Führer des Vortrupps im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und Mitglied des Zentrums. Im Exil (1933 bis 1946) gründete er die Deutsche Akademie (Präsidenten Thomas Mann, Sigmund Freud), trat als Carnegie-Professor und in seinem Buch „After Hitler’s Fall Germany’s Corning Reich“ (1934) für ein Vereintes Europa und während des Krieges in den USA für einen Frieden ohne Gebietsabtretungen ein. Seine „Deutsche Geschichte“ (New York 1945, deutsch 6. Auflage 1978) ist eine Darstellung der Reichsidee. Als Gründer (1947) und Leiter der „Deutschen Aktion“ war er frühzeitig und ist fortgesetzt Anwalt des Staats- und völkerrechtlich begründeten Standpunktes über den Fortbestand des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937. Mit der „Regensburger Resolution“ (1949), in der u. a. mit über 1 Million Unterschriften die Verwirklichung des Rechtes auf die Heimat auch für Deutsche gefordert wurde, gehört er zu den Wegbereitern der Charta der Heimatvertriebenen (1950). Durch gewaltlose Besetzung während britischer Bombardierung (26. Dezember 1950 bis 6. Januar 1951) erreichte er die Freigabe von Helgoland und trug durch großangelegte Agitation und Demonstrationen zur Rückkehr des Saarlandes 1955 bei. 1952 bis 1957 war er als FDP-Abgeordneter (später CDU) Mitglied des Bundestages. Als Sonderbeauftragter des Bundespresseamtes warb er 1958 bis 1973 für Deutschland in 65 Ländern. Prinz Löwenstein ist Autor von 32 Büchern und seit 1973 Präsident des Freien Deutschen Autorenverbandes (FDA).