Biographie

Ludwig, Emil

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Schriftsteller
* 25. Januar 1881 in Breslau
† 17. September 1948 in Moscio/ Ascona

Als Sohn des jüdischen Augenarztes Hermann Cohn, der im Jahre 1883 den Namen Ludwig annahm, geboren, studierte Emil Ludwig zunächst Jura an der Universität in Breslau, wo er zum Dr. jur. promovierte. Er trat im Jahre 1902 zum Christentum über, dem er nach der Ermordung seines Freundes, des Reichsaußenministers und Schriftstellers Walter Rathenau, 1922 jedoch öffentlich entsagte. Er ging im Jahre 1906 in die Schweiz. Im Jahre 1914 war er Journalist in London und lebte während des Ersten Weltkrieges in der Türkei und in Wien, seit 1922 als freier Schriftsteller in Ascona, von 1940-1945 auch in den USA. Er war seit 1926 Ehrenbürger von Ascona. Emil Ludwig trat als Dramatiker, Erzähler und Übersetzer hervor. Insbesondere mit seinen unwissenschaftlichen, aber spannend geschriebenen Romanbiographien großer Persönlichkeiten erzielte er ungewöhnliche Erfolge. In zahlreichen Auflagen im In- und Ausland wurden vor allem folgende Werke verbreitet: „Goethe“ (1920), „Napoleon“ (1924), „Wilhelm II.“ (1925), „Lincoln“ (1929), „Michelangelo“ (1930), „Schliemann“ (1931), „Bismarck“, „Beethoven“ (1945), „Stalin“ (1945). Er schrieb ferner das Drama „Ein Friedloser“ (1903), Juli Vierzehn“ (1929), den Roman „Manfred und Helena“ (1911). Seine „Historischen Dramen“ erschienen 1931. Zu den letzten Werken Emil Ludwigs, der beständig für Judentum und Zionismus eintrat, gehören „Drei Diktatoren“ (Hitler, Mussolini, Stalin, 1939), eine „Geschichte der Deutschen“ (1945) und der Roman „Othello“ (1947). Seine Autobiographie erschien 1931 unter dem Titel „Geschenke des Lebens“.