Am 22. Mai 1919, dem Tage, der von der Deutsch-Baltischen Landsmannschaft im Bundesgebiet e. V. als Gedenktag begangen wird, fiel bei der Erstürmung von Riga und der Befreiung der Stadt von der Bolschewikenherrschaft im Alter von erst 25 Jahren Hans Baron Manteuffel, dessen Name noch heute unvergessen ist. Geboren als Sohn des Grobinschen Kreismarschalls Georg Baron Manteuffel-Szoege auf Capsehden (Kurland), studierte er nach kurzem England-Aufenthalt in Deutschland Rechtswissenschaften. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges an der Rückkehr in die Heimat gehindert, ließ er sich als Kriegsfreiwilliger beim 2. Bayerischen Ulanenregiment einstellen. Er nahm an den Kämpfen in Frankreich, an der Ostfront, in Rumänien und wieder im Westen teil. Nach dem Zusammenbruch im November 1918 ließ er sich in München nieder, wurde jedoch bald in seine Heimat zurückberufen, zum la-Offizier im Oberstabe der Baltischen Landeswehr ernannt. Am 6. Januar 1919 übernahm er die Führung der Stoßtrupp-Abteilung der Landwehr. Den Höhepunkt seiner kometenhaften Laufbahn bildete die Befreiung Rigas am 22. Mai 1919, deren Zustandekommen ihm zu verdanken ist. Bei der Befreiung der Gefangenen in der Zitadelle fand er den Tod durch eine bolschewistische Kugel.
(1969)