Biographie

Manteuffel, Karl Freiherr von

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Leutnant, Schriftsteller
* 8. Juli 1872 in Gaiken/Kurland
† 4. März 1948 in Traunstein

In Bonn und Halle studierte er Nationalökonomie, bereiste Frankreich, Italien und England und übernahm dann den Majoratsbesitz seiner Familie, Katzdangen, im Kurland, der sich seit 1520 im Familienbesitz befand. Im Russisch-Japanischen Krieg war er Bevollmächtigter des Kurländi­schen Roten Kreuzes. 1904 wurde er zum Kreismarschall von Hasenpoth gewählt. 1906 gründete er den Deutschen Verein in Kurland und wurde dessen Vorsitzender. Auf seinen Gütern siedelte er viertausend deutsche Kolonisten an. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er in den Ural verbannt. Er floh 1917 nach Deutschland, kehrte aber wieder nach Kurland zurück und wurde 1918 nach Berlin entsandt, um dem deutschen Kaiser die Herzogskrone von Kurland anzubieten. Nach dem Kriege lebte Manteuffel als politischer Schriftsteller in Deutschland. Er war preußischer Leutnant der Reserve, Inhaber des EK I. und II. Klasse, Ehrenritter des Johanniterordens, Ehrenmitglied des Ver-bandes der Baltikumkämpfer und des Verbandes der ehe maligen deutschen Kolonisten aus Rußland. Er schrieb zwei Bücher: „Deutschland und der Osten“, 1926, und „Erlebte Lieder“, 1934.

Bibl.: Wer ist’s?, 1935.

(1972)