Biographie

Manteuffel-Szoege, Georg Baron

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Politiker
* 7. März 1889 in Montreux
† 8. Juni 1962 in Bonn-Bad Godesberg

Nach seinem Schulbesuch in Libau und Riga studierte er in Deutschland. Von 1918 bis 1920 kämpfte er als freiwilliger in der Baltischen Landwehr. Wegen seiner deutschen Ge­sinnung wurde er 1920 aus der Heimat ausgewiesen. Von 1935 bis 1939 hatte er einen Lehrauftrag für polnische Ge­schichte und osteuropäische Wirtschaft an der Berliner Uni­versität. Dann übernahm er in Polen die Verwaltung seines mütterlichen Besitzes. Nach der Flucht widmete er sich der Vertriebenen- und Flüchtlingsarbeit. Er übernahm zahlreiche Ämter, wie das eines Beirats für das Flüchtlingswesen. Von 1950 bis 1953 war er Präsident des Hauptamtes für Soforthilfe. 1950 gründete er die Deutsch-Baltische Landsmann­schaft. Er wurde 1953 und 1957 in den Bundestag gewählt, war dort Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, des Aus­schusses für gesamtdeutsche Fragen und des Vertriebenen-Ausschusses. Er arbeitete am Jaksch-Bericht mit. 1950 er­schien sein Buch „Die Geschichte des polnischen Volkes während seiner Unfreiheit 1772-1914“. Seine Lebens­aufgabe war die Fürsorge für die Opfer der Auseinander­setzungen zwischen den Nationalitäten im europäischen Osten und die Bemühung um einen Ausgleich zwischen den Völkern. Ihm wurde das Bundesverdienstkreuz mit Stern verliehen.

(1972)