Biographie

Massenbach-Konin, Georg Freiherr von

Herkunft: Posener Land
Beruf: Landwirt
* 26. September 1875 in Posen
† 26. Mai 1944

Er erlernte die Landwirt­schaft, studierte in Halle, übernahm, nachdem er zwi­schendurch sein Einj.-Freiw.-Jahr beim 1. Garde-Feld­artillerie-Regiment abgedient hatte, das väterliche Rittergut Konin im Kreise Samter. Widmete sich der Bewirtschaftung seines Gutes und der Förderung des örtlichen Genossenschaftswesens. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Batterieführer und Abteilungskommandeur in West und Ost teil und kehrte, einmal verwundet, hochdekoriert in seine Heimat zurück, die inzwischen polnisch geworden war. Jetzt wurden ihm in schneller Folge die Ämter anvertraut, in denen er so Großes für seine Heimat- und Berufsgenossen leisten sollte: 1919 wurde er Vorsitzender des neugegründeten Arbeitgeber­verbandes für die Landwirtschaft; 1922 Vorsitzender des Hauptvereins der deutschen Bauern vereine, der 1923 von den Polen aufgelöst wurde, dann Vorsitzender des Aufsichtsrates der als Ersatz dafür geschaffenen „West­polnischen Landwirtschaftlichen Gesellschaft“ in Posen; gleichzeitig wurde er in den Jahren bis 1925 zum Vor­sitzenden des Aufsichtsrates aller genossenschaftlichen Zentralorganisationen gewählt, so der Landwirtschaft­lichen Hauptgesellschaft, der Landwirtschaftlichen Zen­tralgenossenschaft, der Landesgenossenschaftsbank in Posen. – Über ein Jahrzehnt hielt er neben manchen anderen diese wichtigen zentralen Ehrenämter in für den Bestand des Deutschtums in Polen kritischer Zeit in seiner sicheren Hand, verbürgte, vom immer größer werden­den Vertrauen seiner Berufsgenossen getragen, eine harmonische Zusammenarbeit all der für den wirtschaft­lichen Bestand des deutschen Bauerntums so wichti­gen Einrichtungen – und verzehrte sich dabei. In den allerletzten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg mußte er sich aus gesundheitlichen Gründen mehr und mehr von den wichtigen Ämtern zurückziehen. Der Name dieses Mannes behielt – unter der älteren Generation bis heute – einen guten Klang im Posener Deutschtum.

(1969)