Er erlernte die Landwirtschaft, studierte in Halle, übernahm, nachdem er zwischendurch sein Einj.-Freiw.-Jahr beim 1. Garde-Feldartillerie-Regiment abgedient hatte, das väterliche Rittergut Konin im Kreise Samter. Widmete sich der Bewirtschaftung seines Gutes und der Förderung des örtlichen Genossenschaftswesens. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Batterieführer und Abteilungskommandeur in West und Ost teil und kehrte, einmal verwundet, hochdekoriert in seine Heimat zurück, die inzwischen polnisch geworden war. Jetzt wurden ihm in schneller Folge die Ämter anvertraut, in denen er so Großes für seine Heimat- und Berufsgenossen leisten sollte: 1919 wurde er Vorsitzender des neugegründeten Arbeitgeberverbandes für die Landwirtschaft; 1922 Vorsitzender des Hauptvereins der deutschen Bauern vereine, der 1923 von den Polen aufgelöst wurde, dann Vorsitzender des Aufsichtsrates der als Ersatz dafür geschaffenen „Westpolnischen Landwirtschaftlichen Gesellschaft“ in Posen; gleichzeitig wurde er in den Jahren bis 1925 zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates aller genossenschaftlichen Zentralorganisationen gewählt, so der Landwirtschaftlichen Hauptgesellschaft, der Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft, der Landesgenossenschaftsbank in Posen. – Über ein Jahrzehnt hielt er neben manchen anderen diese wichtigen zentralen Ehrenämter in für den Bestand des Deutschtums in Polen kritischer Zeit in seiner sicheren Hand, verbürgte, vom immer größer werdenden Vertrauen seiner Berufsgenossen getragen, eine harmonische Zusammenarbeit all der für den wirtschaftlichen Bestand des deutschen Bauerntums so wichtigen Einrichtungen – und verzehrte sich dabei. In den allerletzten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg mußte er sich aus gesundheitlichen Gründen mehr und mehr von den wichtigen Ämtern zurückziehen. Der Name dieses Mannes behielt – unter der älteren Generation bis heute – einen guten Klang im Posener Deutschtum.
(1969)