Die bekannte lettische Dichterin, die ihre Werke in deutscher Sprache schreibt, war Tochter eines Landarztes. Im Alter von fünf Jahren wurde sie von der spinalen Kinderlähmung befallen und für ihr Leben an den Rollstuhl gefesselt. Trotzdem besuchte sie das russische Gymnasium in Libau, studierte in Riga Philosophie und Philologie und promovierte als erste Studentin zum Dr. phil. Sie hielt Vorträge und wurde als Schriftstellerin rasch über die Grenzen ihrer engeren Heimat hinaus bekannt. 1944 flüchtete sie aus Riga und kam nach Deutschland. Zwei Jahre später ging sie nach Schweden, umsorgt von ihrem Lebensgefährten, dem lettischen Schriftsteller und Philosophen Konstantin Raudive. 1965 verließ sie Upsala und zog nach Bad Krozingen im Schwarzwald, wo sie heute (1972) lebt. 1966 erhielt sie den Schongaupreis der Académie d’Alsace in Colmar. Ihr Gesamtwerk umfaßt zwanzig Bände. In Lettland erschien von 1919 bis 1944 fast jedes Jahr ein Buch aus ihrer Feder. Zwischen 1946 und 1967 wurden 15 Bände von deutschen, schwedischen und amerikanischen Verlegern lettischer Sprache veröffentlicht. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Ihre wichtigsten Titel: „Die weite Fahrt“; „Denn das Wagnis ist schön“; „Die eisernen Riegel zerbrechen“; „Am Anfang war die Freude“; „Begegnung mit Elly Ney“; „Dostojewski“; „Mosaik des Herzens“, „Über Liebe und Tod“; „Nord- und südliches Gelände“; „Jahre der Befreiung“.
Bibl.: Kosch: „Deutsches Literatur-Lexikon“, 1963; Kürschners Literaturkalender, 1963; Erik Thomsen: „Zum 70. Geburtstag von Dr. Zenta Maurina“ in Mare Balticum, 1968.
(1972)