Biographie

Merker, Emil

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Schriftsteller, Lyriker
* 7. April 1888 in Mohr bei Podersam
† 23. Juli 1972 in Ebratshofen/Kr. Lindau

Emil Merker besuchte das Gymnasium in Komotau, dann die Universität in Prag, um Naturwissenschaften zu studieren, und promovierte zum Dr. phil. Nach vierjähriger Assistentenzeit wirkte er 20 Jahre lang als Professor an der Höheren Deutschen Forstlehranstalt in Reichstadt (Böhmen). Ein schweres Augenleiden zwang ihn, vorzeitig in den Ruhestand zu reten. Erlebte von 1935 bis zur Vertreibung im Jahre 1945 in Nestomitz bei Aussig (Elbe), nachher im Bayerischen Wald und seit 1948 in Ebratshofen.

Zu den Werken des fruchtbaren Schriftstellers Emil Merker gehören Gedichtbände, wie etwa „Verzückte Erde“ (1931), „Der Kreuzweg“ (1933), „Bäuerliches Jahrbüchlein“ (1939), „Der Bogen“ (1940), „Die große Trunkenheit“ (1950), „Das brennende Staunen“ (1958), die Romane „Die Kinder“ (1933), „Der Weg der Anna Illing“ (1939), „Die wilden Geheimnisse“ (1941), „Herbst“ (1947), „Front wider den Tod“ (1954), die Erzählungen und Novellen: „Der junge Lehrer Erwin Moser“ (1932), „Der Abgrund“, (1931), „Der liebe Sommer“ (1941), „Der Winter in Buchberg“ (1943), „Eine Handvoll“ (1945), „Im Labyrinth“ (1948), „Spiel der Herzen“ (1949), „Im Widerschein des Glücks“ (1958), die Monographie „Adalbert Stifter“ (1939) und die Stifter-Biographie „Das sanfte Gesetz“ (1959), ferner der Lebensbericht „Unterwegs“ (1952), die Erinnerungen „Böhmisches Erzgebirge“ (1965) und „Aufbrechende Welt. Jugend in Böhmen“ (1959). Emil Merker wurde 1963 durch die Verleihung einer Ehrengabe des Ostdeutschen Literaturpreises der Künstlergilde e. V. (Esslingen) ausgezeichnet; 1966 erhielt er den Sudetendeutschen Kulturpreis und im gleichenjahr die Johannes von Saaz-Plakette.

Lit.: Karl August Kutzbach: Autorenlexikon der Gegenwart; Gero von Wilpert: Deutsches Dichterlexikon, S. 40.