Biographie

Milde, Vinzenz Eduard

Herkunft: Sudeten (Böhmen u. Mähren, österr. Schlesien)
Beruf: Theologe
* 11. Mai 1777 in Brünn/Mähren
† 14. März 1853 in Wien

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brünn, Wien und Olmütz trat Milde in das fürsterzbischöfliche Alumnat in Wien ein, wurde 1800 zum Priester geweiht, 1804 Religionslehrer an der Wiener Realakademie, 1805 erster Professor der Pädagogik an der Universität Wien (bis 1810). Zum Hofkaplan ernannt, verlieh ihm der Kaiser im Jahre 1810 die Pfarre Wolfpassing, dann die Stadtpfarre Krems und ernannte ihn 1831 zum Bischof von Leitmeritz. Im Jahre 1834 hielt Milde als Fürsterzbischof der Wiener Diözese Einzug in Wien. 1850 feierte er in stiller Zurückgezogenheit sein 50-jähriges Priester Jubiläum. Zu seinen Universalerben bestimmte Milde die dürftig besoldeten Schullehrer der Wiener Erzdiözese und arme, würdige Priester des Säcularklerus. Aus seinem Nachlaß wurde die Milde-Stiftung für arme Priester und Lehrer errichtet. Milde schrieb ein zweibändiges „Handbuch der Erziehungskunde" (1811-1813), das jahrzehntelang als Lehrbuch an österreichischen Lehranstalten vorgeschrieben war. Aus seinem Nachlaß wurden „Reliquien von V. E. Milde nebst einem Lebensabriß desselben“ herausgegeben. Milde, der auch als Kanzelredner weithin berühmt war, arbeitete u. a. auch über die Theorie der Heilpädagogik.

(1977)