Biographie

Moullion, Koloman

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Herkunft: Donaugebiet
Beruf: Theologe
* 13. Oktober 1909 in Brestowatz-Ulmenau/Batschgau
† 16. Februar 1971 in Windsor, Ontario/Kanada

Koloman Moullion entstammt einer tiefgläubigen deutschen Familie der Bauerngemeinde Brestowatz-Ulmenau im Batscherland, die drei Kinder geistlichen Berufen zuführte. 1935 wurde Koloman Moullion zum Priester geweiht. Die Generation der jungen deutschen Geistlichkeit in Jugoslawien, der er angehörte, stand zum eigenen Volkstum in einem positiven Verhältnis. In der Jugend- und Erwachsenenbildung fand er sein eigentliches Arbeitsgebiet. Er war Schriftleiter der Zeitschrift Jugendruf (1940-1944), baute eine deutsche Bücherzentrale mit Buchversand auf. In der Zeit der Entrechtung teilte er das Schicksal seiner Landsleute in Hungerlagern. 1947 glückte ihm die Flucht über Ungarn nach Wien. Hier stellte er sich der Vertriebenenseelsorge zur Verfügung und redigierte eine Monatsschrift für die heimatvertriebenen Katholiken. Im Jahre 1948 folgte er einem Ruf seiner ausgewanderten Landsleute nach Windsor. Er sammelte hier die deutschen Katholiken und gründete bereits 1949 die St.-Michaels-Gemeinde. Es gelang ihm, ein vorbildliches Seelsorgezentrum zu schaffen und eine große, kunstvolle St.-Michaels-Pfarrkirche zu erbauen. Doch verlor er sich nicht im engen Kreis seiner Wirkungsstätte, seine Sorge galt auch den Landsleuten in Detroit, London und Chicago. Bei der Gründung des St.-Michaels-Werkes, einer Laienaktion in Toronto (1961) wurde er zum Regionaldekan der deutschsprachigen Seelsorge in Kanada bestellt. Auf Empfehlung seines Diözesanbischofs wurde Dekan Moullion von Papst Johannes XXIII. zum päpstlichen Geheimkämmerer und Monsignore ernannt.

Bibl.: Benzinger, Michael: 25 Jahre Pfarrgemeinde St. Michael der deutschen Katholiken 1949-1974. Windsor 1974.