Biographie

Mueller, Otto

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: Maler, Graphiker
* 16. Oktober 1874 in Liebau/Schlesien
† 24. September 1930 in Obernigh, Kr. Trebnitz, Schlesien

Der Maler und Grafiker des Expressionismus, Otto Mueller, studierte von 1894-1896 an der Akademie in Dresden und 1898-1899 in München. Er lebte von 1900-1907 als freischaffender Künstler im Riesengebirge und bei Dresden und siedelte im Jahre 1908 nach Berlin über, wo er (1910/1911) Mitbegründer der „Neuen Sezession“ war und der Künstlervereinigung „Die Brücke“ beitrat. Im Jahre 1912 weilte er mit Kirchner in Böhmen und erhielt 1919 eine Professur an der Breslauer Akademie, die ihm seine Existenz sicherte. Sein Werk ist vielseitig und unverkennbar, es umfaßt Landschaften und Figürliches, Ölgemälde und Lithographien. Viele seiner farbigsten Schöpfungen wuchsen aus dem Fruchtboden des Zigeunerlebens. In das Sein und Treiben der Zigeuner versenkte er sich auf östlichen Reisen, ihnen widmete er 1927 die berühmt gewordene Folge farbiger Lithographien „Zigeuner-Mappe“. Die Welt seiner künstlerischen Mitte jedoch blieb auch in seinen großen, mit Farbstift angelegten oder aquarellierten Zeichnungen die traumhafte Einheit des Nackten mit der Natur. Seine Werke fanden Eingang in Galerien und Museen in Berlin, Düsseldorf, Hamburg (Kunsthalle), München (Neue Staatsgalerie), Saarbrücken (Saarlandmuseum), u. a. Insbesondere seine Zigeuner-Bilder wurden oft kopiert und als Drucke in weiten Kreisen populär.

Bibl.: Über Otto Mueller und sein Werk schrieben u. a. L. G. Buch-Heim (1963) und E. Troeger (1949).