Biographie

Mühler, Heinrich von

Herkunft: Schlesien (Ober- u. Niederschlesien)
Beruf: preußischer Kultusminister
* 4. November 1813 in Brieg/Schlesien
† 2. April 1874 in Potsdam

Heinrich von Mühler war der Sohn des preußischen Staatsmanns Heinrich Gottlob von Mühler. Er stand im Dienst des preußischen Kultusministeriums, das er von 1862 bis 1872 leitete. Zunächst oblag ihm die Ausarbeitung einer neuen Verfassung für die evangelische Kirche. Er schrieb eine Geschichte der evangelischen Kirchenverfassung in der Mark Brandenburg. Seit 1846 war er Sekretär der Generalsynode, Vortragender Rat im Kultusministerium und seit 1849 Mitglied des Oberkirchenrates, zu dessen Aufbau er einen wesentlichen Beitrag leistete. Durch seine Frau geriet er stark unter pietistischen Einfluß und stellte das preußische Kultusministerium bei seinem Amtsantritt als Minister unter den Einfluß der kirchlichen Behörden. Nach seiner Entlassung, im Jahre 1872, schrieb er die „Grundlinien einer Philosophie der Staats- und Rechtslehre nach evangelischen Prinzipien“, die 1873 erschienen. Hier entwickelte er ein System seiner pietistischen Anschauungen. Er schrieb auch eine Reihe bekanntgewordener Lieder, so z. B. „Grad aus dem Wirtshaus, da komm ich heraus“.(1974)