Biographie

Munier-Wroblewski, Mia

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Schriftstellerin
* 20. Februar 1882 in Schleck/Kurland
† 19. Oktober 1965 in Süderlügum

Als Tochter des Kreisarztes Theodor Wroblewski auf dem Rittergute Schleck in Kurland geboren, wuchs die Schriftstellerin in Goldingen auf, erhielt in Riga eine musikalische Ausbildung, die sie dazu befähigte, in Goldingen einem großen Schülerkreis Privatstunden zu erteilen. Im Jahre 1913 heiratete sie den Landwirt Hugo Munier aus Ostpreußen, mit dem sie auf Gütern in Kurland und Livland lebte. Bei Kriegsausbruch (1914) wurde ihr Ehemann als Reichsdeutscher in die Kirgisensteppe verbannt, wo er 1916 starb. Mia Munier wurde nach Deutschland ausgewiesen. Sie arbeitete drei Jahre lang am Festungs-Hilfslazarett VI. in Königsberg i. Pr. und kehrte 1919 zu ihrer Mutter nach Goldingen zurück, wo sie beim Kampf gegen die Rote Armee 1919 das Soldatenheim der Baltischen Landeswehr in Tuckum und Riga leitete. Sie lebte nach dem Kriege zunächst als Musikerzieherin und Schriftstellerin in Goldingen und siedelte später nach Berlin über. Seit 1932 lebte sie in Falkensee (Mark), dann in Fürstenberg (Mecklenburg). Bedingt durch zahllose Dichterlesungen, führte sie meist ein Reiseleben. Ihren Lebensabend verbrachte sie (seit 1945) in Süderlügum. Zu den bekanntesten Werken der beliebten baltischen Schriftstellerin gehören die Romane „Unter dem wechselnden Mond“ (6 Bände, 1927-1932) und „Zeitenwende“ (1940). Sie schrieb außerdem zahlreiche Erzählungen und Lebensbilder (u. a. „Olaf Braren“, 1949).

Lit.: Deutschbaltisches Biographisches Lexikon (Köln/Wien 1970).