Biographie

Neander, Christoph Friedrich

Herkunft: Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Beruf: Pastor, Liederdichter
* 28. Dezember 1724 in Pastorat Eckau/Kurland
† 9. Juli 1802 in Grenzhof/Kurland

Er schrieb deutsche und lettische geistliche Lieder. Von 1740 bis 1743 studierte er in Halle, war dann Hauslehrer in Kurland und von 1751 bis 1756 Pastor in Kabillen. Eine ihm angebotene Professur lehnte er ab. 1756 wurde er Pastor in Grenzhof und Kuckern, 1775 Doblenscher Propst und Assessor des Konsistoriums. Auch einen Ruf zum kurländischen Superintendenten lehnte er aus Liebe zu seiner Gemeinde ab. Als erster kurländischer Prediger trat er 1764 für die Abschaffung der Privatbeichte ein. Er galt als ein hervorragender Redner. 1775 wurde Neander mit der Herausgabe eines neuen Gesangbuchs betraut. Im Auftrage Herzog Peters von Kurland schuf er eine Kirchenordnung im Geiste der Aufklärung, die aber wegen des Widerstandes seitens der Kirche nicht eingeführt wurde. Außer theologischen und Gelegenheitsschriften schrieb er „Geistliche Lieder“, 1766, und eine „Neue Sammlung christlicher Gesänge“, 1773.

Bibl.: Deutsch-baltisches biographisches Lexikon; Das Baltische Dichterbuch, Reval 1894.(1974)